Bundesliga

Wagner: "Habe gesehen, was man mit mir machen möchte"

Lilien-Zugang über Einzeltraining in Berlin

Wagner: "Habe gesehen, was man mit mir machen möchte"

Er freut sich auf Darmstadt: Sandro Wagner.

Er freut sich auf Darmstadt: Sandro Wagner. imago

Worauf es ankommen wird, davon hat der Angreifer im Anschluss an seine Premiereneinheit gleich ein Bild bekommen. Unter Fitnesstrainer Frank Steinmetz gab es für ihn, Junior Diaz, Peter Niemeyer und Florian Jungwirth einen Sonderparcours. Besonders für Wagner kommt es darauf an, schnell fit zu werden.

"Klar sind die letzten Wochen unglücklich gewesen. Ich habe auch im Training wenig Spielpraxis gehabt, meine Vorbereitung war alles andere als optimal. Ich versuche, mich so schnell wie möglich zu integrieren, mir die Fitness zu holen und jeden Tag etwas extra zu machen. Ich habe genug Erfahrung und sehe das nicht als großen Nachteil", sagt der Ex-Herthaner.

Spielersteckbrief Wagner
Wagner

Wagner Sandro

SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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In Berlin war er von Pal Dardai ausgemustert worden - Einzeltraining, um ihm einen Wechsel nahezulegen, erklärt Wagner: "Ich bin lange genug dabei und habe dadurch gesehen, was man mit mir machen möchte. Die Bundesliga ist ein Geschäft für sich, da geht es um viel Geld."

Auch für Darmstadt, wo nichts anderes zählt als der Klassenerhalt. Wie erreicht man den? "Mit der Leidenschaft, die die Mannschaft die letzten Jahre gezeigt hat und der Qualität, die man dazugeholt hat. Wir brauchen uns nicht zu verstecken."

Der 27-Jährige ist ein klassischer Lilien-Transfer. In der Hauptstadt brachte er es in der vergangenen Saison auf 15 Einsätze - aber keinen einzigen von Beginn an. Das Böllenfalltor als zweite oder dritte Chance. Das hat unter Trainer Dirk Schuster bereits mit Leon Balogun, Marcel Heller oder Dominik Stroh-Engel, um die Aufzählung in Grenzen zu halten, geklappt.

Niemand muss sich verstecken in der Bundesliga. Keiner erwartet Zauberfußball

Sandro Wagner

Mit Letztgenanntem wird Wagner (1,94 Meter, 90 Kilo) um den Platz als Keilstürmer konkurrieren. Stroh-Engel ist mit 1,95 Metern und 91 Kilo ein ähnlich wuchtiger Angreifer. Schuster agiert bevorzugt mit einem solchen, um den herum ein wendiger Partner spielt. "Ich habe ihn erst heute kennengelernt", sagt Wagner über Stroh-Engel. "Er ist ein netter Kerl und hat viele Tore gemacht. Ich freue mich auf das Duell."

Der einstige U-Nationalspieler fremdelt keineswegs mit der besonderen Atmosphäre Böllenfalltor. "Die Kabinen sind alt, das Stadion ist alt - aber das wusste ich alles vorher. Man kann auch in diesem Stadion Erfolg haben. Das hat man gesehen in den letzten Jahren. Was das Team geleistet und erreicht hat, davor kann man nur den Hut ziehen."

Und damit die Bundesliga auch vor ihm den Hut zieht, hofft er auf den Klassenerhalt, der in seinen Augen nicht unmöglich ist. "Niemand muss sich verstecken in der Bundesliga. Das ist doch eine tolle Aufgabe - jeder kann sich beweisen. Es gibt keinen Druck, keiner erwartet Zauberfußball." Das kann ein Pfund sein. Denn: "Die anderen kochen auch nur mit Wasser."

Benni Hofmann