Bundesliga

Verhandlungen vorm Scheitern: Schulz' Verkauf naht

Hertha bekam Nelson Valdez angeboten - und lehnte ab

Verhandlungen vorm Scheitern: Schulz' Verkauf naht

Vertrag liegt auf dem Tisch, aber er zögert: Nico Schulz.

Vertrag liegt auf dem Tisch, aber er zögert: Nico Schulz. imago

Aus Herthas Trainingslager in Schladming berichtet Steffen Rohr

Schulz' aktueller Vertrag endet am 30. Juni 2016. Hertha hat seine Position gegenüber dem Spieler und dessen Berater Roger Wittmann deutlich gemacht: Verlängert Schulz in dieser Transferperiode seinen Kontrakt nicht, soll er abgegeben werden, um noch eine Ablöse zu erzielen.

Inzwischen hat man eine Einigung in Herthas Führungsetage fast abgeschrieben. Dem Vernehmen nach gibt es seit langem keinerlei Bewegung in den Verhandlungen, von Stillstand ist die Rede. Der Klub wird demnächst in die Offensive gehen und auf eine Entscheidung drängen. Das Eigengewächs (seit 2000 im Verein) im Sommer 2016 ablösefrei zu verlieren, ist ein Szenario, das Herthas Entscheider unbedingt vermeiden wollen. Für den Klub kam Schulz bislang zu 51 Bundesliga-Einsätzen (ein Tor), in der 2. Liga lief er 41-mal auf (ein Tor).

Guter Eindruck bei U-21-EM - Bei Hertha noch steigerungsfähig

Bei der U-21-Europameisterschaft hatte Schulz einen guten Eindruck hinterlassen und im letzten Gruppenspiel gegen Gastgeber Tschechien (1:1) mit seinem Tor Deutschland ins Halbfinale und zu Olympia 2016 geschossen. Bei Hertha war Schulz nach seinem Urlaub am Sonntag, mit dem Beginn des Trainingslagers in Schladming, eingestiegen und am Dienstag im Test beim österreichischen Vorjahres-Achten SV Grödig (2:2) 90 Minuten zum Einsatz gekommen.

Zufrieden ist Trainer Pal Dardai mit dem, was Schulz bislang in dieser Woche abliefert, nicht. "Er kickt im Moment so mit", sagte Dardai am Donnerstag. "Nico muss sich steigern. Er hat einen Riesen-Konkurrenzkampf auf seiner linken Seite." Als Linksverteidiger ist Marvin Plattenhardt momentan gesetzt, dahinter macht es Talent Maximilian Mittelstädt nach Dardais Worten "richtig gut". Und mit Johannes van den Bergh steht noch ein weiterer Spezialist unter Vertrag.

Links vorn hat Hertha trotz des Langzeitausfalls von Änis Ben-Hatira neben Schulz mit Valentin Stocker, Genki Haraguchi, Roy Beerens oder Mitchell Weiser etliche Optionen, auch Mittelstädt kann den offensiven Part spielen. Eine weitere Verpflichtung für den linken Flügel ist nicht ausgeschlossen, momentan aber hat für Hertha das Engagement eines neuen Innenverteidigers Priorität.

Valdez wurde angeboten - Hertha lehnt ab

In der Offensive, wo nicht nur links, sondern bis Ende August womöglich auch im zentralen Angriff noch nachgelegt wird, soll es keine Schnellschüsse geben. So wurde nach kicker-Informationen Hertha BSC Nelson Valdez (31) angeboten, der seinen bis 2016 laufenden Vertrag bei Eintracht Frankfurt vor einer Woche aufgelöst hatte. Doch der Nationalspieler Paraguays, der sich Ende August 2014 einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und für Frankfurt in der vergangenen Saison zehn Bundesliga-Spiele (ein Tor) absolvierte, ist für die Berliner kein Thema.