Nachdem in der vergangenen Drittliga-Spielzeit mit Energie Cottbus, dem Halleschen FC, Dynamo Dresden, dem Chemnitzer FC, Rot-Weiß Erfurt und Hansa Rostock die Rekordanzahl an Ostklubs in der 3. Liga spielte, wird diese Bestmarke in der kommenden Saison nochmal überboten. Durch die Zugänge Erzgebirge Aue und 1. FC Magdeburg wächst die Anzahl der ehemaligen DDR-Städte in Deutschlands dritthöchster Spielklasse auf acht. "Das ist ja fast die alte Oberliga", lacht DDR-Rekord-Nationalspieler und -Torschütze Joachim Streich. Das einzige Team, das seit der Einführung der 3. Liga im Jahr 2008 durchgehend dort spielte, ist übrigens Rot-Weiß Erfurt.
Heidrich: "3. Liga lohnt sich finanziell nicht"
So breit der Osten in der 3. Liga auch aufgestellt ist, so wenig präsent ist er in den obersten beiden Ligen. Während in der Bundesliga kein einziger Verein aus der ehemaligen DDR spielt, gibt es im Bundesliga-Unterhaus nur zwei Vereine aus dem Bereich des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes. Union Berlin stieg gleich im Einführungsjahr der 3. Liga auf und kehrte bislang nicht mehr zurück. RB Leipzig dagegen kam im Sommer 2013 aus der Regionalliga Ost und marschierte direkt durch ins Unterhaus. Steffen Heidrich, ehemaliger Manager bei Erzgebirge Aue und Energie Cottbus, freut die Entwicklung der Ost-Klubs. "Allerdings bedaure ich es, dass man sich in der 3. Liga trifft. Die hat sportlich zwar ordentlich Niveau, finanziell lohnt sie sich bei 800.000 Euro TV-Geld im Vergleich zu vier bis acht Millionen in der 2. Liga aber nicht."
Heidrich sieht den Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt 98 als Vorbild: "Dort hat man eine Einheit gebildet und ökonomische Nachteile ausgeglichen. Deshalb gilt für Ostklubs: Nicht jammern, ranklotzen." Der 47-Jährige hofft darauf, dass ein Ostverein in der neuen Runde den Weg in die 2. Liga findet. "Zwei bis drei weitere Zweitligisten braucht der Osten", so Heidrich.