Bundesliga

Ben-Hatira steht vor der Rückkehr

Hertha: Offensiv-Allrounder ist gegen Gladbach eingeplant

Ben-Hatira steht vor der Rückkehr

Vor der Rückkehr in den Kader: Änis Ben-Hatira schafft wieder zwei Trainingseinheiten pro Tag.

Vor der Rückkehr in den Kader: Änis Ben-Hatira schafft wieder zwei Trainingseinheiten pro Tag. imago

In der vergangenen Woche war der quirlige Offensiv-Allrounder nach überstandenem Muskelfaserriss im Oberschenkel ins Training zurückgekehrt, die Dienstreise nach München kam für ihn zu früh. "Änis macht Fortschritte", sagte Hertha-Coach Dardai am Mittwoch. "Letzte Woche hat er angefangen, aber halt noch nicht zwei Trainingseinheiten pro Tag. Jetzt schafft er zwei Einheiten, vormittags und nachmittags."

Dardai will den Deutsch-Tunesier gegen Gladbach für den 18er-Kader nominieren, "wenn er diese Woche gesund bleibt". Dem Vernehmen nach plant er mit Ben-Hatira als Joker, "er ist jetzt fit für eine Halbzeit, mehr schafft er noch nicht". Die Muskelverletzung hatte sich Ben-Hatira Ende März beim Länderspiel Tunesiens in Nanjing gegen China (1:1) zugezogen. Dardais vorab geäußerte Empfehlung, der damals gerade erst von einer hartnäckigen Zeh-Blessur genesene und ins Training eingestiegene Ben-Hatira möge den Asien-Trip seiner Auswahl mit Testspielen in Japan und China absagen, um sich im Berliner Übungsbetrieb in Form zu bringen, hatte Ben-Hatira ignoriert.

Seine Qualitäten sind gefragt

Zurück kam er mit einem Muskelfaserriss, in der Heimat erwartete ihn ein erzürnter Klub-Trainer. Nach einer halbstündigen Aussprache zwischen Trainer und Spieler soll - so hört man - nichts hängengeblieben sein, was das Verhältnis der beiden nachhaltig trüben könnte. Die Qualitäten Ben-Hatiras - Dynamik und Zug zum Tor (vier Treffer in 14 Einsätzen) - kann Hertha gut gebrauchen.

Auch wenn Nico Schulz und Genki Haraguchi, die zuletzt in Abwesenheit Ben-Hatiras und des ebenfalls verletzten Roy Beerens (Prellung und Stauchung des Sprunggelenks) gesetzt waren und auch gegen Gladbach beginnen dürften, von Dardai viel öffentliches Lob bekommen - sonderlich effektiv sind beide nicht. Schulz, der in München bei der größten Chance des Spiels an Manuel Neuer scheiterte, steht nach 25 Saisoneinsätzen ebenso bei einem Treffer wie der Japaner Haraguchi (17 Einsätze). Beerens (drei Treffer in 26 Spielen) schneidet besser, aber auch nicht überragend ab. Nur zum Vergleich: Der bis Saisonende nach Mainz verliehene Sami Allagui kam in der Vorsaison - in ungelernter Rolle als Rechtsaußen - auf satte neun Tore (29 Einsätze) und musste im Sommer dennoch Neuzugang Beerens weichen. Von solch einer Quote wie Allagui sind Berlins aktuelle Flügelspezialisten weit entfernt.

Steffen Rohr