Bundesliga

Schalke: Es geht um mehr als die Europa League

Kommentar von kicker-Redakteur Thiemo Müller

Schalke: Es geht um mehr als die Europa League

"Nur" noch Europa League? Schalkes Akteure wirken uninspiriert.

"Nur" noch Europa League? Schalkes Akteure wirken uninspiriert. imago

Sechs verdientermaßen sieglose Spiele in Serie nach dem 3:1 gegen Hoffenheim, das seinerzeit noch als spielerische Wende gefeiert wurde. "Nur" noch Europa League ? Diese Einstellung greift viel zu kurz, mal ganz abgesehen davon, dass auch dieser Wettbewerb für Schalke dank der regelmäßig gut gefüllten Arena durchaus lukrativ ist und für die sich selbst offenbar überschätzende Mannschaft auch sportlich attraktiv sein sollte. Auf dem Spiel steht inzwischen wesentlich mehr als die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Tatsächlich geht es nämlich bereits um die Perspektive aller Beteiligten im sportlichen Bereich.

Angefangen bei Trainer Roberto di Matteo. Wieder einmal wirkt es so, als würden die königsblauen Profis einen Chefcoach im Stich lassen. Alle Respektsbekundungen für den Fußballlehrer bleiben Lippenbekenntnisse, wenn auf dem Platz nicht wenigstens das nötige Engagement zu sehen ist. Di Matteo ist nicht der Erste, der diese bittere Erfahrung mit dieser Truppe machen muss. "Mentalität schlägt Qualität", sagt der Mainzer Trainer Martin Schmidt - ein treffendes Armutszeugnis für die vermeintlichen Schalker "Stars". Zugleich hat di Matteo seinen Auftrag bislang deutlich verfehlt, seine Mannschaft unter irgendeinem relevanten Aspekt nachhaltig weiterzuentwickeln.

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Die Frage heißt: Ist di Matteo der Richtige?

Selbst wenn Schalke mit gleichbleibender Leistung noch in die Europa League taumelt - der Zweifel, ob er wirklich der richtige Mann am richtigen Ort ist, würde di Matteo zwangsläufig in die kommende Saison begleiten. Eine denkbar schlechte Grundlage für den angestrebten Neustart in Richtung Champions League. Um diese Zweifel zu beseitigen, bleiben Klaas Jan Huntelaar und Co. jetzt nur noch vier Spiele. Dass di Matteo und Sportvorstand Horst Heldt den trainingsfreien Samstag strichen, ist nach der Pleite in Mainz die einzig folgerichtige Maßnahme. Und es kann nur der Anfang sein.

Beide Chefs sind nun extrem gefordert, ihr Team in die Spur zu bringen. Denn einer Diskussion um di Matteo folgt unweigerlich die Frage nach der Verantwortung des Managers. Und Heldts Zukunft über 2016 hinaus ist vertraglich nach wie vor ungeklärt. Im Endspurt der aktuellen Saison hat Schalke unter all diesen Aspekten noch extrem viel zu verspielen. Viel, viel mehr als Platz fünf oder sechs.

Thiemo Müller

Kommentar von kicker-Redakteur Thiemo Müller

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