Anders als in jüngerer Vergangenheit der senegalesische Nationalspieler Salif Sané (französischer Pass) darf Felipe in der Regionalliga nicht eingesetzt werden. Der Brasilianer hat zwar italienische Wurzeln, ist nach 96-Angaben jedoch Nicht-EU-Ausländer. Der 27-Jährige kann also nur versuchen, sich über Trainingsleistungen bei den Amateuren für eine Rückkehr in die Profimannschaft zu empfehlen.
Genau diese Trainingsleistungen seien es gewesen, die Korkut zu seinem Entschluss bewogen habe. "Ich war mit seiner Arbeitsauffassung und der täglichen Trainingsarbeit in den vergangenen Wochen nicht zufrieden", begründet Korkut. In einem persönlichen Gespräch Anfang vergangener Woche habe Korkut den Innenverteidiger ermahnt, nach keiner spürbaren Verbesserung sei dann einen Tag vor dem Spiel gegen Paderborn die Entscheidung gefallen, Felipe "bis auf Weiteres" zu den Amateuren zu verbannen.
Vor einem Monat bot sich noch das gegenteilige Bild. Felipe hatte im Trainingslager vorbildliche Leistungen gezeigt, Korkut lobte ihn ausführlich und setzte ihn in den Tests häufig in der Innenverteidigung ein. Nach der Rückkehr nach Deutschland wendete sich das Blatt. Der 27-Jährige, der seit seinem Wechsel nach Hannover im Sommer 2012 größtenteils verletzt ausgefallen war, stand in diesem Jahr kein einziges Mal im Spieltagskader.
Manchem mag es insbesondere in Anbetracht von Hannovers Negativserie so vorkommen, als sei Felipe ein Bauernopfer. Korkut betont aber: "Es gilt das Leistungsprinzip." Seine Maßnahme dürfen andere Profis als Zeichen verstanden wissen. Der Trainer zeigt, dass er keine Rücksicht auf eventuell entstehende Engpässe nimmt. Christian Schulz fällt am Samstag gegen Köln gelbgesperrt aus, Sané wird seinen Platz in der Innenverteidigung neben Marcelo einnehmen. Als Alternative steht nach Felipes Degradierung und Andre Hoffmanns Ausfall (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) aktuell nur der 33-jährige Marius Stankevicius zur Verfügung.
