"Gemeinsam kämpfen" sowie Köhlers Nummer 7 prangten rot auf weiß auf den Unterziehhemden der Berliner Spieler, als in der 7. Spielminute eine einzigartige und hochemotionale Aktion startete. Die Eisernen rissen sich kollektiv ihr Trikot vom Leib und sendeten eine klare Botschaft an ihren Mitspieler. Zuspruch erhielt der 34-Jährige auch aus dem Publikum: Im Fanblock wurde ein Transparent mit dem Schriftzug "7 - eine Zahl für Zuversicht und Glück. Kämpfe Benny und komm zurück" ausgebreitet. Eine Szene, die Köhler zu Tränen rührte.
Diese Mentalität lebte Union dann auch auf dem Rasen: Die Stehaufmännchen kamen nach dem 0:1-Rückstand durch Gündüz (32.) zurück, drehten die Partie durch die Treffer von Kobylanski (50.) und Kreilach (86.). "Das war ein Sieg für Benjamin Köhler. Wir als Mannschaft wünschen ihm und seiner Familie viel Kraft in dieser Situation. Wir hoffen, dass er bald wieder gesund wird", erklärte Kapitän Kreilach. "Außerdem haben wir wieder Moral und Charakter gezeigt, indem wir erneut ein Spiel gedreht haben. Es kann in der Tabelle noch ein bisschen aufwärts gehen."
Spielersteckbrief B. Köhler
2. Bundesliga - 20. Spieltag
1. FC Union Berlin - Vereinsdaten
Gründungsdatum
20.01.1966
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Mutmacher: Spieler und Fans von Union Berlin stehen auch symbolisch gemeinsam hinter Benjamin Köhler. imago
Aufwärts - in diese Richtung soll es auch gesundheitlich bei Köhler gehen. "Ich fühle mich gut. Ich denke positiv", sagte der Linksfuß nach dem wohl emotionalsten Fußballspiel seiner Karriere, das der gebürtige Berliner von der Präsidententribüne aus verfolgte. Aus Solidarität hatte Union seinen Vertrag bis 2016 verlängert. Auch das dürfte Köhler, der am vergangenen Mittwoch die niederschmetternde Diagnose erhielt, Auftrieb geben. "Eisern bleiben Benny", hieß es deshalb auch auf dem Spruchband, dass seine Mitspieler nach dem Schlusspfiff ausrollten.
