Eines muss man Ewald Lienen hoch anrechnen: Er hat die Schießbude des Unterhauses geschlossen und der Defensive von St. Pauli Stabilität verliehen. In drei Zweitliga-Spielen saß Lienen auf der Trainerbank der Hamburger, dabei musste seine Mannschaft drei Gegentore hinnehmen - eine deutliche Steigerung gegenüber dem Schnitt von 2,12 Gegentoren pro Partie unter Vorgänger Thomas Meggle.
"Das ist ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung", hob Torwart Robin Himmelmann nach dem erst dritten Spiel dieser Saison ohne Gegentor hervor. Vor dem torlosen Remis in Sandhausen hielt sich die Hintermannschaft des Kiezklubs lediglich gegen Braunschweig (1:0) und Union Berlin (3:0) schadlos.
Spielersteckbrief Himmelmann
2. Bundesliga - Tabelle
Trainersteckbrief Lienen
Doch nicht nur in der Statistik, auch auf dem Rasen ist klar ersichtlich, dass Lienen etwas bewegt hat. "Die verbesserte Defensivarbeit ist die Basis für alles Weitere", merkt der 61-Jährige zu Recht an.
Wir müssen unsere Überlegenheit auch in Zählbares ummünzen.
St. Paulis Coach Ewald Lienen nach dem 0:0 in Sandhausen
Nur: Es krankt noch immer an der Offensive. Auch dem erfahrenen Fußballlehrer ist bewusst, dass sein Team im Angriff einige Wünsche unerfüllt lässt. In Sandhausen gelang es St. Pauli trotz überlegener Anfangsphase, in Führung zu gehen. "Eine hundertprozentige - die müssen wir natürlich nutzen, wenn wir auswärts gewinnen wollen", haderte Lienen, auf den Fehlschuss von Ante Budimir in der neunten Minute angesprochen.
Am kommenden Montag bekommt es die Lienen-Elf mit Greuther Fürth zu tun (LIVE! ab 20.15 Uhr bei kicker.de). Das "Kleeblatt" ist bereits seit 547 Minuten torlos. Die Abwehr der Hamburger hat sich aber ohnehin gefangen. Daher fordert Lienen: "Wir müssen unsere Überlegenheit auch in Zählbares ummünzen." Damit will der wieder ans Ende der Tabelle abgerutschte Klub gegen die Franken beginnen.
