Hack: "Die Frage nach dem Trainer darf nicht gestellt werden"
Kramer wirkt ratlos: Beim Auftaktspiel im Jahr 2015, dem 0:1 am Freitag gegen Ingolstadt, wirkte seine Mannschaft ideenlos, planlos, konzeptlos und gänzlich ohne Torgefahr. Seine Startelf kam auf einen besorgniserregenden kicker-Notenschnitt von 4,5. Auch seine drei Offensivjoker Wurtz, Przybylko und Zulj verpufften komplett wirkungslos. Alle eingesetzten Fürther brachten es auf einen Schnitt von 4,54. Die 10.620 Zuschauer quittierten den blutleeren Auftritt der SpVgg mit Pfiffen zur Halbzeit und nach Spielende. Nach 70 Minuten forderte das Publikum sogar die Entlassung des Trainers und skandierte " Kramer raus".
So weit aber ist die Vereinsführung der Franken noch nicht. "Die Frage nach dem Trainer darf nicht gestellt werden", erklärte Präsident Hack. Kramer selbst gibt sich noch kämpferisch: "Wenn's nicht läuft, ist in einem Fußballstadion zuerst immer der Trainer schuld. So ist das. Ich kann nur versuchen, alles zu geben."
Ein gefährlicher Trend
Spielbericht
Frei von Schuld ist Kramer aber sicherlich nicht. Auch im neuen 4-1-4-1-System strahlte das Kleeblatt keinerlei Gefahr aus und wartet nun schon seit sechs Spielen und 546 Minuten auf einen Torerfolg. Eine fataler Trend für eine Mannschaft, die in der Vorsaison noch die treffsicherste Truppe der 2. Liga war (64 Tore). Auch Winter-Neuzugang Sebastian Freis konnte die Durststrecke nicht beenden. Der einzige Stürmer war zwar engagiert (kicker-Note 3,5), hing aber fast die komplette Spieldauer alleine in der Luft. Zwischen ihm und dem Fürther Mittelfeld klaffte ein riesiges Loch. Aus der offensiven Viererkette mit Weilandt (5,5), Trinks (5), Stiepermann (5) und Lam (5) kamen keinerlei Impulse.
Richtet den Blick eher in den Rückspiegel: Fürths Kapitän und Torwart Wolfgang Hesl. imago
Doch kann Kramer diesen Trend noch umkehren und seiner ängstlichen und konfusen Mannschaft neues Leben einhauchen? Immerhin haben die Franken nur noch sechs Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. Bei einem weiteren Misserfolg am kommenden Montag (20.15 Uhr) bei St. Pauli wird die Lage sogar akut bedrohlich. Fürth befindet sich im Abstiegskampf. "Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, oben mitzuspielen. Das ist absurd", sagt Kapitän Wolfang Hesl.