Bundesliga

Rosenthals Zeit in Frankfurt ist abgelaufen

Eintracht will die Scheidung

Rosenthals Zeit in Frankfurt ist abgelaufen

Soll sich einen neuen Verein suchen: Jan Rosenthal.

Soll sich einen neuen Verein suchen: Jan Rosenthal. imago

Wäre Jan Rosenthal erst in dieser Transferperiode verpflichtet worden, dürfte er sich an diesem Montag gewiss über positive Schlagzeilen in den Zeitungen freuen. Nachdem der technisch versierte Mittelfeldakteur am Sonntagabend im Testspiel gegen Al Ain (3:1) zur Halbzeit eingewechselt wurde, avancierte er rasch zu einem der auffälligsten Spieler auf dem Platz. Mehrere Angriffe liefen über ihn, den Treffer zum 2:1 bereitete er vor.

Doch Rosenthal ist kein Neuzugang, er wartet bei den Hessen seit eineinhalb Jahren auf den Durchbruch - vergeblich. In der Hinrunde setzte ihn eine Lebensmittelvergiftung langfristig außer Gefecht, sein letztes von 158 Bundesligaspielen (24 Tore) bestritt er am 33. Spieltag der vergangenen Saison gegen Bayer 04 Leverkusen.

Spielersteckbrief Rosenthal
Rosenthal

Rosenthal Jan

"Die Meinung des Trainers hat sich verfestigt", betont Hübner. Im Klartext: Ein guter Auftritt im Testspiel ändert nichts daran, dass Rosenthals Zeit in Frankfurt abgelaufen ist. Dem Spieler wurde das inzwischen mitgeteilt. "Ich glaube, dass bei ihm die Bereitschaft vorhanden ist, einen Verein zu suchen, wo er die Möglichkeit hat zu spielen", sagt der Sportdirektor. Noch zeichnet sich ein Vereinswechsel allerdings nicht ab. Zwei Wochen Zeit bleiben, bis das Transferfenster in Deutschland schließt, Hübner setzt darauf, dass gegen Ende Januar der Markt wie jedes Jahr stärker in Bewegung gerät.

Doch selbst wenn Rosenthal einen neuen Klub findet, könnte die Scheidung die Eintracht teuer zu stehen kommen. Als der 28-Jährige 2013 aus Freiburg kam, war er ein gestandener Bundesligaspieler, hatte eine gute Saison hinter sich – und er kam ablösefrei. Man muss den Spielervertrag nicht kennen, um zu erahnen, dass Rosenthal im siebenstelligen Bereich verdient. Ein neuer Verein wird zumindest in Deutschland nicht bereit sein, ein Arbeitspapier dieser Gehaltsklasse zu unterzeichnen, weshalb Frankfurt an einer satten Abfindung kaum vorbeikommen dürfte. Es sei denn, Rosenthal verzichtet bei eineinhalb Jahren Vertragsrestlaufzeit freiwillig auf viel Geld – ein unwahrscheinliches Szenario.

Julian Franzke

Stichtag 30.6.: Diese Verträge laufen aus