Seit der Saison 2012/13 hütet Timo Horn als Nummer 1 bei den Profis das Kölner Tor. Und trotz seiner jungen Jahre war und ist der 21-Jährige seitdem unumstritten. Was einen guten Grund hat. Denn Horn präsentiert sich während seiner bisherigen Profi-Laufbahn äußerst konstant.
So konstant, dass sein Trainer im Trainingslager in Florida geradezu ins Schwärmen gerät: "Timo ist stabil. Mittlerweile wundert sich schon niemand mehr darüber, dass er in seinem Alter so stabil ist und keine Fehler macht", stellte Peter Stöger fest und fügte an: "Für mich ist das außergewöhnlich, was der Junge in diesen zweieinhalb Jahren abliefert." Ein Urteil, an dem auch der erste Gegentreffer im Spiel gegen Fluminense (3:2) im Rahmen des Florida-Cups am Samstag nichts ändern konnte, bei dem Horn nicht ganz glücklich aussah.
Stöger ist von Horn begeistert - sportlich und auch menschlich. Der Österreicher sieht Kölns Nummer 1 als "angenehmen Zeitgenossen". Kein Wunder. Der 21-Jährige ist kein Sprücheklopfer, kein Lautsprecher. Letzteres wäre dem U-21-Nationalspieler aber zumindest auf dem Feld eine hilfreiche Eigenschaft.
"Für sein Spiel würde es ihm in der einen oder anderen Situation einfacher machen, wenn er lauter wird. Das weiß er auch. Aber wir arbeiten dran", erklärt Stöger. Als gravierende Schwäche sieht er aber die ruhige Art Horns nicht an. "Ich bin jetzt nicht der Torwart-Spezialist, aber es gibt weit mehr Dinge, die für die Entwicklung eines Torhüters unangenehm sind als das, dass er nicht so laut ist", glaubt der FC-Coach.
Der Schritt zum lautstarken Abwehr-Dirigenten ist ein langer. "Charaktere kann man nicht in 14 Tagen so umpolen, dass Timo schreiend durch den Sechzehnmeterraum rennt. Das werden wir nicht schaffen", weiß Stöger, "und das ist auch nicht unser Ziel." Und mit einem Augenzwinkern fügt er an: "Es braucht seine Zeit, bis er da ein unangenehmerer Zeitgenosse wird."