Bundesliga

Hertha patzt und verliert gegen Halle

Berliner verlieren gegen Halle

Hertha patzt und verliert gegen Halle

Elfmeter pariert und trotzdem geschlagen: Halles Gogia traf im zweiten Nachschuss.

Elfmeter pariert und trotzdem geschlagen: Halles Gogia traf im zweiten Nachschuss. imago

Jos Luhukay musste auch am Dienstag noch das Bett hüten. Eine Grippe hat den Cheftrainer lahm gelegt. Ohne den Niederländer begannen die Hertha-Profis das Jahr 2015, wie sie das 2014 beendet hatten: mit einer Niederlage. "Verlieren wollten wir natürlich nicht", sagte Luhukays Assistent Markus Gellhaus, der seinen Chef an der Seitenlinie vertrat, "aber das Ergebnis ist erst mal zweitrangig." Gellhaus war der Ansicht, "dass wir in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben".

22 Tage nach dem 0:5 zum Hinrundenausklang gegen Hoffenheim und einen Tag nach dem Lakttattest am Montag war beim Bundesliga-Dreizehnten allerdings noch reichlich Sand im Getriebe. Zwar erspielte sich Hertha vor der Pause durch Valentin Stocker (3., 17.,42.), Ronny (14.), Genki Haraguchi (30.), Jens Hegeler (31.) sowie Julian Schieber (41.) einige Gelegenheiten, von denen Stocker eine nach feinem Pass von Haraguchi auch zum zwischenzeitlichen 1:1 nutzte.

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
45
2
VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg
34
3
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
28

Doch immer wieder wurde der Spielfluss durch Ungenauigkeiten im Passspiel gestört, speziell Ronny leistete sich einige schlampige Zuspiele und leichtfertige Ballverluste. Zudem ließen die Hertha-Akteure im Abwehrverhalten an Konsequenz mangeln. So auch beim 1:0 der Gäste durch Akako Gogia (25.). Der HFC-Offensivspieler scheiterte nach einem umstrittenen Elfmeterpfiff (Lustenberger an Max Jansen) mit dem Strafstoß und auch mit dem ersten Nachschuss an Rune Jarstein, um - ohne entscheidend gestört zu werden - mit dem zweiten Nachschuss erfolgreich zu sein.

"Das ist natürlich nicht gut gewesen", monierte Gellhaus das zu zögerliche Eingreifen, "aber wir hatten vorher die Chance, das zweimal zu klären. Es war eine Verkettung von Fehlern." Fehler brachten Hertha gegen Ende der Partie auch auf die Verliererstraße. Dem 2:1 durch Selim Aydemir (84.) ging ein haarsträubender Ballverlust von Christoph Janker voraus, ehe der offensive Mittelfeldspieler des HFC acht Meter vor dem Berliner Tor völlig freistehend zum 3:1 einköpfen durfte (87.).

Hertha hatte wiederum in der Offensive nach der Pause kaum Nennenswertes zu bieten. "In der zweiten Halbzeit war es ein typischer Test, nach den vielen Wechseln haben der Spielfluss und der Rhythmus gefehlt", blieb Gellhaus bei seiner Bewertung noch nachsichtig. Die Schläfrigkeiten beim zweiten und dritten Gegentreffer fand aber auch der Co-Trainer "ärgerlich".

Lustenberger zeigt ansteigende Form

Immerhin konnte der Hertha-Trainerstab die Erkenntnisse mitnehmen, dass Fabian Lustenberger eine ordentliche Frühform hat. Der Kapitän agierte neben Jens Hegeler auf der Doppelsechs. Luhukay hatte ihm schon in den Trainingsspielen diese laufintensive Position zugeteilt, damit Lustenberger so die letzten Rückstände nach seiner Verletzung aufholt. Aber auch, weil er den 26-Jährigen dort brauchen könnte.

Hajime Hosogai fehlt zum Rückrundenstart gesperrt, und Per Skjelbred ist nach seinen Wadenproblemen im Lauftraining. Der Norweger fehlte gegen Halle ebenso wie Änis Ben Hatira (Zehprobleme) und Roy Beerens (Außenbandanriss und Knochenmarksödem im Sprunggelenk) und die Langzeitverletzten Alexander Baumjohann, Tolga Cigerci, Sascha Burchert und Marius Gersbeck. Stammkeeper Thomas Kraft, der wegen eines grippalen Infektes den Test verpasste, wird dagegen an Mittwoch im Teamtraining zurückerwartet.

Aufstellung erste Halbzeit: Jarstein – Pekarik, Langkamp, Brooks, Plattenhardt – Lustenberger, Hegeler – Haraguchi, Ronny, Stocker – Schieber
Aufstellung zweite Halbzeit: Jarstein – Ndjeng, Langkamp (61. Heitinga), Brooks (75. Janker), van den Bergh – Lustenberger (61. Niemeyer), Hegeler (75. Hosogai) – Haraguchi, Ronny, Stocker (62. Schulz) – Schieber (62. Wagner)

Andreas Hunzinger/Steffen Rohr