Bundesliga

Sané legt sich weiter ins Zeug

Hannovers Sorgenkind wird erwachsen

Sané legt sich weiter ins Zeug

Für ihn geht es wieder bergauf: Salif Sané.

Für ihn geht es wieder bergauf: Salif Sané. imago

"Gut, Salif!" Tayfun Korkut nimmt freudig zur Kenntnis, dass sich Problemprofi Salif Sané mächtig ins Zeug legt bei Hannover 96. Der Coach lobte seinen Defensivspieler während eines Übungskicks im Donnerstagtraining explizit: "Weiter so!"

Das dürfte nun auch ein neues Licht auf Sanés Zukunft werfenm denn das Blatt hat sich gewendet. Sanés Verbleib in Hannover ist zwar noch immer nicht definitiv, die Bewährungszeit dauert an - allerdings hat Korkut gemeinsam mit Manager Dirk Dufner und Klubboss Martin Kind in der Causa Sané die Köpfe zusammengesteckt. Resultat: Die Tendenz geht nun ganz stark dahin, dass der senegalesische Nationalspieler bei 96 bleibt - auch wenn er einen Teil der Wintervorbereitung inklusive Trainingslager in Belek verpassen wird, weil sich seine Teilnahme am Afrika-Cup (17. Januar bis 8. Februar in Äquatorialguinea) damit überschneidet. Die Gefahr ist groß, dass Sané zudem die ersten beiden Rückrundenspiele gegen Schalke und Mainz verpasst.

Der 24-Jährige spielt seit 2013 in Hannover, er kam von AS Nancy aus der französischen Eliteliga, sein Vertrag bei 96 gilt noch bis 2017. Zwei Millionen Euro Ablöse kostete Sané damals, so viel würde Hannover nach der bisherigen problematischen Entwicklung Sanés in diesem Winter aber nicht einstreichen können - wenn sich überhaupt ein ernsthafter Abnehmer fände.

So sind sie äußerst froh in Hannover, dass der Afrikaner nun offenbar doch noch die Kurve kriegt - was sein Verhalten betrifft, denn fußballerisch gilt der hochgewachsene Abwehrstratege ohnehin als begnadet. Bei seinem Startelf-Comeback am Dienstag gegen Augsburg (2:0) köpfte ausgerechnet der 1,96 Meter lange Sané das 1:0 und wurde von den Fans lautstark gefeiert. Der Defensivspieler ist beliebt bei den Anhängern, obwohl er in der Vergangenheit oft so ein Kindskopf gewesen ist - oder vielleicht auch gerade deshalb. Er ist ein Typ, der ankommt.

Gut möglich, dass er auch zum Hinrundenfinale am Sonntag in Freiburg wieder von Anfang an spielen darf. Erstens trainiert er vorbildlich, so wie am Donnerstag – zweitens droht ein erneuter Ausfall von Christian Schulz. Der 31-Jährige hatte gegen Augsburg das erste Mal in diesem Kalenderjahr eine Partie verpasst, wegen seiner Rückenprobleme konnte er auch am Donnerstag nicht trainieren, sondern musste sich behandeln lassen.

Sané jedenfalls stünde bereit für eine erneute Aufgabe in der Innenverteidigung neben Marcelo. Unabhängig davon wäre der 24-Jährige auch eine Alternative für die Sechserposition, wo Maurice Hirsch gegen Augsburg Ceyhun Gülselam ersetzt hatte. Die Möglichkeiten in Hannover sind vielfältig für Sané, er muss sie nur zu nutzen wissen.

Toni Lieto