2. Bundesliga

Fürths Kleeblatt steht vor entscheidenden Tagen

Entscheidung in Sachen Stadionumbau fällt - Samstag: Derby

Fürths Kleeblatt steht vor entscheidenden Tagen

Stand sinnbildlich für die Fürther Offensivmisere: Robert Zulj vergab gegen Bochum einige Großchancen.

Stand sinnbildlich für die Fürther Offensivmisere: Robert Zulj vergab gegen Bochum einige Großchancen. imago

In einer nicht öffentlichen Sitzung stecken die Fürther Stadträte heute Abend die Köpfe zusammen. Es geht um das Thema Haupttribüne im Ronhof. Der 64 Jahre alte Bau ist nicht mehr zeitgemäß, bietet keine teuer zu vermarktenden VIP-Logen, dafür jedoch Sitzplätze mit eingeschränkter Sicht.

Die SpVgg will die Tribüne neu errichten und im Zuge der Umbaumaßnahmen auch gleich die Infrastruktur in und ums Stadion verbessern. So soll beispielsweise eine asphaltierte Ringstraße um die Spielstätte am Laubenweg führen. "Wir machen das nicht aus Jux und Tollerei, das ist für die Zukunft des Vereins existenziell", ließ Pressesprecher Immanuel Kästlen verlauten.

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Zunächst hatte es geheißen, Ronhof-Eigentümer Conny Brandstätter wolle die neue Tribüne errichten - allerdings an Stelle der jetzigen Gegengerade. Doch diese Pläne wurden verworfen, die deutlich jüngere Gegengerade soll ebenso bleiben wie der Containerbau "VIP Nord", der einen Teil der Sponsorenfamilie bei Heimspielen begrüßt.

Der Abriss der alten sowie der Neubau der neuen Haupttribüne sollen nun ohne Brandstätter über die Bühne gehen - der Grund hierfür ist nicht bekannt. Das Land Bayern werde nach Aussage des Innenministeriums ebenfalls nicht unterstützend zur Seite springen. Also sucht die SpVgg die Hilfe der Stadt. Laut "Fürther Nachrichten" soll die Kommune für einen Teil der Investitionssumme (gerechnet wird mit 15 Millionen Euro Gesamtvolumen) bürgen, damit die Spielvereinigung an günstigere Kredite kommt. Zudem soll die Stadt ihre Mietbeteiligung (momentan 210.000 Euro pro Jahr, also die Hälfte der Gesamtpacht) fast verdoppeln. Bis zum Ende des Pachtvertrags 2040 wäre das ein stolze Millionensumme. Die hohe Summe sorgte für kritische Stimmen aus der Bevölkerung, die das Geld gerne auch anders investiert sähe.

Die Fürther Fans hielten sich nicht lange mit Kritik auf - der Blick geht nach vorn zum Derby gegen den Club.

Die Fürther Fans hielten sich nicht lange mit Kritik auf - der Blick geht nach vorn zum Derby gegen den Club. imago

Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) wollte sich vor der Sitzung am Mittwochabend zwar nicht zur laufenden Diskussion äußern, doch die Kommune verweist bekanntlich seit längerer Zeit immer wieder auf die wichtige Funktion der SpVgg als Imageträger für die mittelfränkische 120.000-Einwohner-Stadt.

"Und schon wieder Derbysieger Kleeblatt Fürth"

Zwar könnten die Spieler auf dem Rasen momentan noch mehr Werbung für sich und den Verein machen, doch die Fans im Ronhof hielten sich angesichts des 0:0 gegen Bochum am Dienstag nicht allzu lange mit Pfiffen auf. In den Schlussminuten des phasenweise nicht sehr erbaulichen Spiels, in dem die Hausherren einige Hochkaräter liegen ließen, richtete sich der Blick beim Fürther Anhang schon auf den Samstag. Dann steht das Derby beim Club an, den die SpVgg im Hinspiel noch mit 5:1 vom Platz gefegt hatte. Kapitän Wolfgang Hesl erinnerte in Anwesenheit des Fürther Christkinds nach dem Spiel vor dem Fanblock noch einmal an den Galaabend Mitte August.

Es sollte der höchste Sieg und eine der besten Leistungen der Kramer-Elf in der laufenden Saison bleiben. Zuletzt lief vieles nicht mehr rund bei den Franken. Auch darauf verwies Hesl in seiner kurzen Jahresabschlussansprache an die verbliebenen Zuschauer. "Das haben wir uns heute anders vorgestellt", sagte der Kapitän. Und als die Fans von den Rängen lautstark den Dreier am Samstag beim wiedererstarkten Nachbarn forderten, stimmte der Oberpfälzer wunschgemäß an: "Und schon wieder Derbysieger Kleeblatt Fürth." Bochum war da schon fast vergessen, in Fürth zählt nun nur noch der Mittwochabend und der Samstag.

aho