Bundesliga

Strebingers Kampfansage: "Ich will Nummer 1 werden"

Werder Bremens Ersatztorwart fordert Wolf heraus

Strebingers Kampfansage: "Ich will Nummer 1 werden"

Bitterer Einstand? "Ich weiß, was ich kann", sagt Werder-Keeper Richard Strebinger selbstbewusst.

Bitterer Einstand? "Ich weiß, was ich kann", sagt Werder-Keeper Richard Strebinger selbstbewusst. Getty Images

Mit dem Namen Hermann Rülander kann er nichts anfangen. Wie sollte er auch. Als der Keeper, später sehr erfolgreich für den SV Meppen in der 2. Liga, 1981 bei seinem zweiten Bundesliga-Spiel für Bremen bei Eintracht Frankfurt (2:9) sieben Stück kassierte und nach 78 Minuten von Otto Rehhagel zunächst ausgewechselt und dann weggeschickt wurde, war Richard Strebinger noch nicht auf der Welt. Sein Einstand in der höchsten deutschen Spielklasse weist indes gewisse Parallelen auf: drei Gegentreffer in 21 Spielminuten beim Spiel in Frankfurt.

Ein Fehlstart, obwohl sich Werders Zweittorwart keiner Schuld bewusst ist. "Natürlich ärgert mich jedes Tor, das ich kriege. Doch ich konnte es mir nicht aussuchen, es war halt so", sagt der Debütant, der sich selbst bescheinigt, mit "konzentrierter Freude" ins Spiel gegangen zu sein und "ein ordentliches Spiel abgeliefert" zu haben. Mit der aus seiner persönlichen Sicht nicht so gelungenen Premiere stellte Strebinger dabei keinen Rekord auf. In der Vergangenheit gab es Kollegen, die noch schneller drei Gegentore hinnehmen mussten .

Seiner Selbstsicherheit tat es im Übrigen keinen Abbruch. Der junge Österreicher hat keinen psychologischen Knacks erhalten, wie er am Mittwoch überzeugend darlegte, als er erstmals im Werder-Kreis ein großes Interview gab. "Ich weiß, was ich kann. Ich arbeite und trainiere gut", so der 21-Jährige, der nie die Geduld verloren hat. Es sei nun mal das Schicksal eines Reservetorwarts, auf seine Chance zu warten. "Ich war immer überzeugt, dass sie sich mal ergeben würde und ich zeigen kann, was ich kann."

Wolf kann weiterhin nur eingeschränkt trainieren

Ob der Junioren-Nationalspieler Austrias, schon seit früher Jugend in Deutschland bei Hertha BSC ausgebildet, auch beim Nord-Derby gegen Hannover in der Startelf steht, ist noch offen. Raphael Wolf, die erklärte Nummer eins, laboriert an einer Prellung des Beckenkamms, kann momentan nur eingeschränkt trainieren. Sein Einsatz ist gefährdet. Möglicherweise winkt eine neue Chance für den Rivalen.

Dieser hat sich das klare Ziel gesetzt, den Konkurrenten aus dem Tor zu drängen und macht diese Kampfansage: "Ich will hier die Nummer eins werden." Strebinger verweist dabei auf die Geschehnisse in diesem Frühjahr. Da verlängerte er seinen Vertrag, band sich gleich bis 2017 an den Nord-Klub , weil er sich dies vorgenommen hat: "Ich habe den Kontrakt verlängert, weil ich bei Werder Stammtorhüter werden möchte."

Hans-Günter Klemm

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