Bundesliga

Hoffenheim hofft auf Firminos Fokussierung

Gisdol bremst die Euphorie um den Brasilianer

Hoffenheim hofft auf Firminos Fokussierung

Vom Weltstar geherzt: Brasiliens Neu-Nationalspieler Roberto Firmino (re.) in Wien mit Neymar.

Vom Weltstar geherzt: Brasiliens Neu-Nationalspieler Roberto Firmino (re.) in Wien mit Neymar. Getty Images

"Es ist auch immer eine neue Situation, mit der die Spieler erst mal klarkommen müssen", sagt Hoffenheims Cheftrainer. Firmino hatte am Dienstag mit seinem ersten Treffer in seinem zweiten Einsatz für die Selecao mit einem Traumtor in den Winkel den 2:1-Erfolg Brasiliens in Österreich ermöglicht.

"Auf Roberto stürzt jetzt unheimlich viel ein. Wenn er so ein wichtiges Tor schießt, kann man sich das in Deutschland gar nicht vorstellen, was das in Brasilien auslöst", erklärte der 45-Jährige, "ich habe mir extra Zeit genommen, mit ihm zu sprechen nach seiner Rückkehr. Er hatte auch wenig Schlaf, und man darf jetzt einfach nicht zu viel erwarten, nur weil er jetzt den Ball mal ins Tor geschossen hat in diesem Spiel."

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Viele Spieler, die den Schritt zum Nationalspieler vollzogen, hätten danach auch Schwankungen in ihrer Leistung gehabt. "Er muss sehr drauf fokussiert sein, dass er weiter gut lebt sich gut ernährt und weiter fleißig trainiert, da habe ich bei Roberto keine Bedenken", versicherte Gisdol, "auch unsere deutschen Nationalspieler müssen das erst einmal verarbeiten." Neben Kevin Volland hatte Bundestrainer Joachim Löw auch Sebastian Rudy in Spanien (1:0) von Beginn an gebracht.

"Irgendwann wird München zu Hause mal wieder verlieren. Definitiv."

Markus Gisdol

Grundsätzlich habe seine Mannschaft beim Rekordmeister am Samstag "nicht viel zu verlieren". Ob es ein erneutes Pressing-Spektakel seines Teams geben wird, ließ Gisdol offen, stellte aber klar, dass es keine abwartende Strategie geben wird. "Dass wir aggressiv gegen den Ball arbeiten werden, ist doch klar. Das könnte ich meinen Spielern nach 20 Monaten auch gar nicht austreiben auf die Schnelle. Aber wenn du nur nebenherläufst, dann zermürbt dich Bayern München, die nehmen dir die Lust, weil du nur hinterherrennst und dann macht es patsch, patsch, patsch."

Offen sei nur die Anlaufhöhe seiner Truppe. Auch der Ausfall von Kapitän Philipp Lahm werde die Bayern nicht entscheidend schwächen. "Wenn es eine Mannschaft gibt, die Ausfälle kompensieren kann weltweit, dann Bayern München. Ist doch völlig egal, wer da spielt." Alle seien herausragend gut.

"Bayern hat seinen eigenen Stil, schon allein aufgrund der unglaublichen individuellen Klasse, die machen einfach fast keinen Fehler", so Gisdol weiter, "aber irgendwann wird München auch zu Hause mal wieder verlieren. Definitiv. Ob wir das schaffen, weiß ich nicht. Aber wir werden es versuchen."

Michael Pfeifer