Bundesliga

De Bruyne: Hecking und Allofs erklären seine Explosion

VfL Wolfsburg: Belgier jagt den Vorlagenrekord

De Bruyne: Hecking und Allofs erklären seine Explosion

Übernimmt nun auch verbal Verantwortung beim VfL Wolfsburg: Kevin De Bruyne.

Übernimmt nun auch verbal Verantwortung beim VfL Wolfsburg: Kevin De Bruyne. imago

Wenn es so weiterläuft, könnte die Saison für Kevin De Bruyne historisch enden. Stolze neun Torvorbereitungen verzeichnet der Wolfsburger bereits, das ist zu diesem Zeitpunkt in der Bundesliga die Einstellung des Top-Werts seit Beginn der detailliert geführten Datenbanken. Nur der Brasilianer Diego erreichte nach elf Spielen schon einmal diese Marke, in der Saison 2006/07 im Dress von Werder Bremen.

Um am Saisonende den neuen Bundesliga-Rekord für sich reklamieren zu können, jagt De Bruyne zwei Spieler, die in der kompletten Saison jeweils 20 Assists verbuchten: Bayerns Franck Ribery in der Saison 2011/12 und seinen VfL-Vorgänger Zvjezdan Misimovic aus der Wolfsburger Meistersaison 2008/09.

Doch es ist mehr als diese Zahl, die den Belgier derzeit außergewöhnlich macht. "Kevin hat sich in den letzten Wochen nicht nur auf dem Platz, sondern innerhalb der Kabine positiv entwickelt", sagt Trainer Dieter Hecking. Wenn man sehe, wie De Bruyne sich dort bewegt, nicht nur rumflachst, sondern versucht, in wichtigen taktischen Dingen Einfluss zu nehmen, dann zeige dies, dass er bereit ist, den nächsten Schritt zu machen, berichtet Hecking. "Nämlich auch Verantwortung zu übernehmen nicht nur für einen 85-Meter-Sprint wie gegen Hamburg, sondern auch verbal. Kevin hat selbst gesagt, er sei ein Winner-Typ. Und Winner-Typen sollten dies auch an die Mannschaft weitergeben."

Allofs über De Bruyne: "Er sieht seine Zukunft beim VfL"

Klaus Allofs, der den heute 23-Jährigen schon aus dessen Intermezzo 2012/13 beim SV Werder kennt, hat eine einfache Erklärung für die Leistungsexplosion des Spielers. "In Bremen war er ausgeliehen. Für ihn und alle Beteiligten war es klar, dass es eine endliche Geschichte ist. Damals war er so, dass er im letzten Moment vom FC Chelsea kam, keine Vorbereitung hatte und Werder nach einer Weile wieder verließ."

In England habe er dann nicht so viele Spiele gemacht, wie es für seine Entwicklung notwendig war, so der Wolfsburger Geschäftsführer. "Es waren ja unsere Argumente, zu sagen: Der VfL ist der richtige Klub für dich." Die Sicherheit, zum ersten Mal seit Jahren eine wichtige, fest eingeplante Größe zu sein, beflügele De Bruyne nun, glaubt Allofs. "Er ist unser Spieler, er weiß, dass wir auf ihn bauen. Und er sieht seine Zukunft beim VfL. Das alles, sein natürlicher Reifeprozess und die Tatsache, sich hier heimisch zu fühlen, spielt eine große Rolle."

Michael Richter