Bundesliga

Eberl: "Das wirft uns nicht um"

Nach der Pleite beim BVB bleibt Gladbachs Sportdirektor gelassen

Eberl: "Das wirft uns nicht um"

War am Ende nach der Pleite beim BVB bedient: Gladbach-Sportdirektor Max Eberl.

War am Ende nach der Pleite beim BVB bedient: Gladbach-Sportdirektor Max Eberl. picture alliance

Sie sparten wahrlich nicht mit Selbstkritik, die Borussen. "Eine miserable Leistung" nannte André Hahn den Auftritt der Mannschaft im Signal-Iduna-Park. "Dortmund hat verdient gewonnen, sie waren viel besser als wir", brachte es Trainer Lucien Favre auf den Punkt. Und Max Eberl kritisierte: "Wir haben in diesem Spiel wenig richtig gemacht. Eine Viertelstunde reicht nicht aus, um in Dortmund etwas mitzunehmen."

Wer die Borussen in den vergangenen Wochen bei ihrem Siegeszug durch drei Wettbewerbe verfolgt hat, wunderte sich in der Tat, was in Dortmund alles schief lief. Nicht einmal ansatzweise bestätigten die Fohlen ihre Leistungen, es war der mit Abstand schwächste Auftritt in dieser Saison. Keine mannschaftliche Geschlossenheit, kaum Ordnung, Fehlpässe in Serie, zu wenig Ballkontrolle und ein bestenfalls angedeutetes Umschaltspiel charakterisierten die ziemlich desolate Vorstellung. Dass immerhin Yann Sommer mehrfach seine Klasse nachweisen konnte, dürfte schon die positivste Erkenntnis aus den 90 Minuten sein. Das Wort "Bayern-Jäger" wird die Fohlen vorerst nicht mehr verfolgen. "Wir müssen dieses Gerede, das uns die ganze Zeit umgarnt hat, ganz schnell bei Seite schieben", forderte Max Eberl. "Und wir müssen uns darauf konzentrieren, was uns stark gemacht hat."

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Wir haben in Dortmund nicht viel, aber in den vergangenen Monaten sehr viel richtig gemacht.

Gladbach-Sportdirektor Max Eberl

Das Fundament, das sich die Borussen in dieser Saison geschaffen haben, dürfte stabil genug sein, um auch die schwere Dortmund-Erschütterung auszuhalten. Max Eberl weigert sich daher zu Recht, sofort alles infrage zu stellen. "Dortmund ist immer noch eine Mannschaft, die die Champions League gewinnen kann. Wir haben in Dortmund nicht viel, aber in den vergangenen Monaten sehr viel richtig gemacht. Daher werden wir jetzt auch nicht gleich alles überdenken", sagte der Sportdirektor und betonte: "Das wirft uns nicht um."

Kramer übt heftige Kritik an sich selbst

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Gleiches wird auch für den Unglückraben des Spieltags gelten. Christoph Kramer nahm die Schuld für die Niederlage auf sich, weitete seine Selbstkritik aber deutlich über den Fauxpas hinaus aus. "So etwas sollte nicht passieren – trotzdem kann es passieren. Mich ärgert eigentlich viel mehr, wie ich in den 90 Minuten aufgetreten bin. Das war scheiße", gab der Weltmeister unumwunden zu. "So viele Fehlpässe wie in der ersten Hälfte habe ich in meinem Leben noch nicht gespielt. Das Spiel war nicht gut von uns – und in erster Linie von mir."

Schuldzuweisungen seitens der Mitspieler gab es verständlicherweise keine. Auch muss sich wohl niemand Sorgen machen, dass der Weltmeister länger an diesem "Eigentor des Jahres" zu knabbern hat. "Er hat genug Erfahrung, das wird er wegstecken", sagte Yann Sommer. Und Max Eberl ist überzeugt: "Chris hat ein märchenhaftes Jahr hinter sich, da muss man irgendwann auch mal Rückschläge verkraften. Er wird seine Lehren daraus ziehen."

Jan Lustig

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - Bor. Mönchengladbach