Bundesliga

Korkut spricht Klartext

Hannover auf Talfahrt

Korkut spricht Klartext

Seine Profis müssen mit Kritik umgehen können: Hannovers Coach Tayfun Korkut.

Seine Profis müssen mit Kritik umgehen können: Hannovers Coach Tayfun Korkut. imago

Mangelnde Selbstkritik stellt Korkut dabei nicht fest. "Das fängt bei mir an und geht bis zur Mannschaft." Die Fehler, die gegen die Borussia geschahen, beschreibt der 40-Jährige unter anderem wie folgt: "Wir hatten nach gutem Beginn mit dem Gegentor eine Unruhe im Spiel. Wir müssen unsere Passqualität wieder verbessern, die Räume besser besetzen und uns in den Räumen besser bewegen."

Klartext spricht Korkut über die auch von Manager Dirk Dufner angesichts der Talfahrt direkt kritisierten Neuzugänge Joselu, Hiroshi Kiyotake und Ceyhun Gülselam, die im kicker allesamt die Note 5 erhielten. Besonderen Schutz oder gar eine schöpferische Pause bräuchten diese Spieler nun nicht. Der Coach: "Sind das Jugendspieler? Es sind alles absolute Profis. Die wissen schon mit Kritik umzugehen und wie sie sich zu verhalten haben." Ausreden gibt es für Korkut nicht: "Es sind alle in einem guten körperlichen Zustand. Da müssen wir keine Bedenken haben."

In die Pflicht nehmen will der 96-Trainer noch stärker den Mannschaftsrat, obwohl mit Leon Andreasen und Kapitän Lars Stindl zwei Mitglieder des Gremiums verletzt fehlen: "Es spielen sich die Dinge ja nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine oder bei einem gemeinsamen Essen ab. Manche Sachen muss der Trainer antreiben, manche der Spielerrat."

Den kommenden Gegner Dortmund beobachtet der 96-Trainer in der Champions League unterdessen nicht vor Ort in Istanbul. "Ich schaue es im Fernsehen, aber das wird sowieso ein ganz anderes Spiel als gegen uns am Samstag." Und überhaupt: "Ich mache mir im Moment keine Gedanken über eine mögliche Dortmunder Verunsicherung, ich mache mir mehr Gedanken über die eigene Mannschaft. Der Gegner ist zweitrangig, wenn wir selbst unser Spiel nicht wieder verbessern."

Michael Richter