Bundesliga

Kalou: "Gegen den HSV wird es einfacher"

Hertha: Trainer Luhukay bemängelt unpräzise Hereingaben

Kalou: "Gegen den HSV wird es einfacher"

Hat in den Zweikämpfen noch Luft nach oben: Salomon Kalou.

Hat in den Zweikämpfen noch Luft nach oben: Salomon Kalou. imago

Nach dem Abpfiff standen sie noch ein Weilchen beieinander. Roberto di Matteo und Salomon Kalou. Die 0:2-Niederlage war dem Ivorer im Gesicht nicht abzulesen. Er strahlte und packte seinen ehemaligen Boss herzlich an den Schultern. "Es war schön, über die alten Zeiten zu plaudern. Wir haben Erinnerungen ausgetauscht", erzählte der Angreifer, der im Dress des FC Chelsea unter di Matteo 2012 in München die Champions League gewann. "Man hat den Stil von di Matteo bereits gesehen. Schalke hatte eine gute Balance, trat diszipliniert auf und wartete auf den richtigen Moment, um zu attackieren."

Die Mimik von Jos Luhukay war hingegen nicht ganz so gelöst, als er am Sonntag nach dem Auslaufen auf Kalou zu sprechen kam. 29 Flanken hatte seine Mannschaft geschlagen. Doch der Ertrag war gleich Null. "Salomon war nicht im Spiel", urteilte der Hertha-Coach, "aber ich muss aufpassen, was ich sage, sonst steht morgen gleich wieder groß in der Zeitung: Luhukay kritisiert Kalou." Und passend zum Wort groß breitete der Niederländer die Arme weit auseinander auf die Größe einer aufgeschlagenen Zeitung.

Spielersteckbrief Kalou
Kalou

Kalou Salomon

Trainersteckbrief Luhukay
Luhukay

Luhukay Jos

Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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"Natürlich waren er und Stocker nicht so gut im Spiel wie gegen Stuttgart", führte der 51 Jahre alte Coach aus, "aber das war auch schwer. Wären die Flanken besser gekommen, hätte er häufiger die Chance zum Abschluss gehabt. Ein Stürmer ist abhängig von den Zuspielen, aber die waren oft zu unpräzise. Salomon hatte es schwer, sich durchzusetzen, weil zu wenig brauchbare Bälle ankamen."

In den direkten Duellen waren Höwedes und Ayhan Salomon überlegen.

Jos Luhukay

Die Zuspiele waren der eine Teil der Wahrheit. Der andere Teil drückt sich in Kalous Zweikampfbilanz aus. Die Erfolgsquote bei den direkten Duellen lag gegen Schalke bei überschaubaren 29 Prozent. Zum Vergleich: Klaas Jan Huntelaar gewann 50 Prozent seiner Zweikämpfe. Auch in dieser Hinsicht beschönigte Luhukay nichts: "In den direkten Duellen waren Höwedes und Ayhan überlegen, sie haben fast alle Zweikämpfe gewonnen." Kalou selbst mochte dem nicht widersprechen: "Es war ein hartes Spiel für mich, Schalke hat großartig verteidigt und ich habe keine Chancen kreiiert. Und wenn ein Angreifer keine Chancen hat, zu treffen, ist es ein schwieriges Spiel."

Kein Zweifel: Der mit drei Toren sehr ordentlich in die Saison gestartete Neuzugang der Berliner muss in diesem Segment noch deutlich zulegen. Im bisherigen Saisonverlauf kommt der 29-Jährige lediglich auf 20 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Der Schnitt bei den Bundesligastürmern liegt bei 39 Prozent. Im nächsten Bundesligaspiel dürfte es wieder angenehmer für ihn werden, hofft er selbst. "Jetzt haben wir gegen den Hamburger SV wieder ein Heimspiel. Da wird es einfacher, mehr Chancen zu erarbeiten. Dann will ich wieder treffen."

Uwe Röser