Es dauerte nur zehn Minuten bis die Veltins-Arena in Jubel ausbrach. Joel Matip war nach einer Ecke am Fünfmeterraum völlig frei und musste nur den Kopf zur Führung hinhalten. "Es ist schon eine Seltenheit, so zum Kopfball zu kommen", sagte der Torschütze mit einem Schmunzeln. Als dann nur dreizehn Minuten später Eric-Maxim Chupo-Moting auf 2:0 erhöhte, gab es kein Halten mehr. Die bis dato in dieser Spielzeit strauchelnden Knappen waren auf dem Weg zur Sensation.
Doch die Freude währte nicht lange, Dortmund kam zurück: Aubameyang erzielte nach Zuspiel von Adrian Ramos per Direktabnahme gegen die Laufrichtung von Fährmann den Anschlusstreffer.
Besondere Brisanz bekam die Partie in der 66. Minute: Adrian Ramos zog mit Ball am Fuß in den Strafraum, Matip kreuzte den Laufweg des Kolumbianers, der zu Fall kam. Gagelmann ließ weiterlaufen, während Klopp und Ramos Elfmeter forderten. Eine knifflige Entscheidung - ein Elfmeterpfiff wäre angebracht gewesen. Keller sah das allerdings anders: "Für mich war das kein Elfmeter", sagte der 43-Jährige.
Das 2:1 hat ein bisschen einen Knick gebracht.
Schalkes Trainer Jens Keller
Unabhängig davon freute sich der Trainer über den ersten Sieg gegen die Dortmunder seit dem 9. März 2013 (2:1). "Wir sind sehr, sehr gut ins Spiel gekommen und haben von Anfang an Druck gemacht", allerdings habe das "2:1 ein bisschen einen Knick gebracht, was das Spielerische angeht", doch das störte den Coach am Ende auch nicht, denn sein Plan "ging voll auf" und deshalb sei "ganz Schalke heute froh".
Am Dienstag kommt Maribor in der Champions League
Und so darf es gerne weitergehen. Als nächstes kommt der NK Maribor am Dienstag in der Champions League nach Gelsenkirchen. Und der slowenische Vertreter wird wohl mit gehörigem Respekt anreisen. Lange Zeit zum Feiern bleibt da nicht. "Jetzt genießen wir den Sieg ein paar Stunden und dann geht's weiter", sagte Matip und schaut voraus: "Ich hoffe, die Jungs können bis dahin etwas regenerieren."
Für einen Beteiligten war es in doppelter Hinsicht ein besonderer Abend. Torhüter Fährmann durfte sich nicht nur über den Sieg im 145. Pflichtspiel-Derby freuen, sondern feierte gleichzeitig seinen 26. Geburtstag. "Einen schöneren Geburtstag kann man sich nicht vorstellen", sagte der Schlussmann nach der Partie. "Wenn man sieht, was die Fans für eine Stimmung machen - das ist einfach nur geil."
Gewinnt Schalke auch gegen Maribor, wird die Party auf Schalke sicher weitergehen.
