Bundesliga

Junior Malanda - "Steigerung von unglücklich"

Wolfsburg: Stolperstart des vermeintlichen Spitzenteams

Junior Malanda - "Steigerung von unglücklich"

Unfassbar: Wolfsburgs Junior Malanda scheiterte aus kürzester Entfernung an Frankfurts Torwart Kevin Trapp.

Unfassbar: Wolfsburgs Junior Malanda scheiterte aus kürzester Entfernung an Frankfurts Torwart Kevin Trapp. imago

"Jeder zu Hause auf dem Sofa ist der festen Überzeugung, er hätte ihn reingemacht - und liegt damit vielleicht auch gar nicht so falsch", sagte Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs nach dem 2:2 (1:1) der Niedersachsen gegen Eintracht Frankfurt : "Das ist die Steigerung von unglücklich." Nach der zweiten schier unglaublichen Slapstick-Einlage von Junior Malanda innerhalb von nur acht Tagen war selbst Allofs ratlos.

Junior Malanda hätte gegen Frankfurt zum Matchwinner avancieren können. Nein, sogar müssen. Doch in der Nachspielzeit brachte der Belgier aus kürzester Entfernung unbedrängt den Ball nicht im Frankfurter Gehäuse unter, schoss vielmehr den eigentlich bereits geschlagenen Eintracht-Keeper Kevin Trapp an. "Ich dachte eigentlich, das ist ein sicheres Tor und plötzlich prallte mir der Ball gegen den Oberkörper, unglaublich", konnte selbst Trapp sein Glück kaum fassen.

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Malanda: Unglücksrabe statt strahlender Held

Ein Déjà-vu für Junior Malanda zwei Tage nach seinem 20. Geburtstag. Eine Woche zuvor brachte er beim Bundesligaauftakt in München (1:2) das Kunststück fertig, den Ball einen Meter vor dem leeren Tor nicht im Bayern-Gehäuse unterzubringen. Unglücksrabe statt strahlender Held.

Spielbericht

"Alleine an diesen beiden Szenen sieht man, dass wir eigentlich nicht einen, sondern vier Punkte hätten haben können", sagte ein sichtlich enttäuschter Wolfsburger Trainer Dieter Hecking. Viel mehr als die viel diskutierte Szene ärgerten sich die Wolfsburger aber über das generelle Auftreten des Teams.

Dass die magere Ausbeute von nur einem Punkt aus zwei Spielen nicht allein an Junior Malanda liegt, ist auch Hecking und Allofs bewusst. Trotz zweimaliger Führung reichte es für den VfL gegen die Eintracht nicht zum ersten Dreier. Die "Wölfe" agieren noch nicht konstant und konsequent genug, viele kleine Fehler verhinderten den Sieg.

Hecking: "Da sind Sachen dabei, die können nicht passieren"

"Wir sind noch nicht in dem Siegermodus, den wir brauchen. In diesen Modus müssen wir möglichst schnell kommen", sagte Allofs. Hecking kritisierte die mangelnde Konzentration und "Detailfehler": "Wenn wir uns so viele einfache Fehler erlauben, dann wird es schwierig", sagte der Coach: "Da sind Sachen dabei, die können nicht passieren. Bei der Qualität, die bei uns auf dem Platz steht, muss man erwarten können, dass wir solche leichten Fehler nicht zu häufig haben."

Arnold: "Ein bisschen Sand ist noch drin"

"Das ist sehr ärgerlich, das geht nicht. Die Tore von Frankfurt fallen zu einfach", schimpfte Abwehrchef Naldo, der per Freistoß die Führung besorgt hatte. Ein vom bisherigen Frankfurter Sebastian Jung abgefälschter - und als Eigentor gewerteter - Freistoß von Takashi Inui (23.) hatte die Gäste dann wieder ins Spiel gebracht. "Ein bisschen Sand ist noch drin", gestand auch Maximilian Arnold. Einer vermeintlichen Spitzenmannschaft unwürdig war aber vor allem der Ausgleich zum 2:2 durch Frankfurts Vaclav Kadlec nur fünf Minuten nach der 2:1-Führung durch Arnold. Der tschechische Joker durfte fast unmittelbar nach seiner Einwechslung einköpfen.

"Ich bin enttäuscht vom Ergebnis. Wir müssen solche Spiele gewinnen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen", sagte der eingewechselte Neuzugang Nicklas Bendtner nach seinem unspektakulären Debüt für den VfL.

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt