2. Bundesliga

Sestak: "Die 1. Liga muss für uns das Ziel sein"

Bochum: Angreifer fühlt sich angekommen

Sestak: "Die 1. Liga muss für uns das Ziel sein"

Gibt die Richtung vor: Bochums Stürmer Stanislav Sestak will nach oben.

Gibt die Richtung vor: Bochums Stürmer Stanislav Sestak will nach oben. picture alliance

kicker: In der vergangenen Saison gerade dem Abstieg entkommen, steht der VfL nun nach zwei Spieltagen an der Tabellenspitze. Haben Sie das erwartet, Herr Sestak?

Stanislav Sestak: Ich habe schon während der Vorbereitung gemerkt, dass wir Qualität im Kader haben. Aber dass es so gut läuft, konnte man nicht erwarten. Ich hatte bisher noch keine Erfahrung in der 2. Liga und etwas Respekt vor dem Auftakt. Gegen Fürth habe ich eine Torvorlage gegeben und gegen Aue zweimal getroffen. Das macht mich nicht nur glücklich, sondern auch ein bisschen ruhiger.

Spielersteckbrief Sestak
Sestak

Sestak Stanislav

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
RB Leipzig RB Leipzig
7
2
SV Darmstadt 98 SV Darmstadt 98
7
Karlsruher SC Karlsruher SC
7
Trainersteckbrief Neururer
Neururer

Neururer Peter

VfL Bochum - Vereinsdaten
VfL Bochum

Gründungsdatum

14.04.1938

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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kicker: An Ihre Rückkehr zum VfL knüpfen sich gerade bei den Fans große Erwartungen. Hat Sie das zusätzlich unter Druck gesetzt?

Sestak: Sofort bei meiner Rückkehr haben mir die Reaktionen unserer Fans gezeigt, dass sie Tore von mir erwarten. Das erzeugt schon einen Druck, deshalb bin ich glücklich darüber, schon im zweiten Spiel zwei Treffer geliefert zu haben. Das macht die Sache für mich jetzt leichter und ist Voraussetzung dafür, dass ich noch mehr Tore für den VfL schießen kann.

Unser Trainer ist ein großartiger Typ.

Stanislav Sestak, VfL Bochum

kicker: Hat Peter Neururer dabei geholfen, die Last von Ihren Schultern zu nehmen?

Sestak: Unser Trainer ist ein großartiger Typ. Der hat mir in Gesprächen immer wieder gesagt, dass ich mir keinen Stress machen muss. Das lässt sich immer entspannt sagen, aber nach diesem Saisonauftakt fällt uns vieles leichter.

kicker: Hat der VfL die Qualität, um sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen?

Sestak: Wenn wir so weiterarbeiten wie bisher, ist das möglich. Wir haben gegen Fürth gut gespielt und dann gegen Aue nicht so gut, aber fünf Tore gemacht. Vielleicht ist es besser, wenn wir nicht so gut spielen, aber dafür die drei Punkte mitnehmen. Was zählt, ist letztendlich der Platz in der Tabelle.

kicker: Sie wollen mit dem VfL noch einmal in der 1. Liga spielen. Viel Zeit zur Umsetzung bleibt nicht, Sie haben schließlich nur einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

Sestak: Eigentlich müssten wir dann dieses Jahr schon den Aufstieg schaffen. Im vergangenen Jahr hat der VfL soeben die Klasse gehalten. Jetzt wieder um den Aufstieg mitzuspielen, ist für eine neu zusammengestellte Mannschaft ein gewaltiger Sprung. Aber ich sage auch, dass wir bis zum Winter alles probieren müssen, um weiter oben zu bleiben. Und: Eine Rückkehr in die Bundesliga muss für uns alle das Ziel sein.

kicker: Sie haben vier Jahre in der türkischen Süper Lig gespielt. Wo sehen Sie die größten Unterschiede?

Sestak: In der Türkei wird nicht so taktisch diszipliniert gespielt. Bursaspor hatte eine technisch gut ausgebildete Mannschaft, die - mit Ausnahme der großen Klubs - den meisten Gegnern überlegen war. Insgesamt sind die Leistungsunterschiede bei den Klubs zu groß. Die 2. Liga in Deutschland ist leistungsmäßig viel ausgeglichener.

Wir wollen attraktiver und offensiver spielen.

Stanislav Sestak, VfL Bochum

kicker: Sie harmonieren prima mit Simon Terodde.

Sestak: Das passt wirklich sehr gut und ich wünsche mir, dass Simon und ich an diese Auftaktleistungen anknüpfen können. Aber auch mit Michael Gregoritsch, Marco Terrazzino und Yusuke Tasaka funktioniert das Zusammenspiel. Da haben wir vorne viel Qualität zur Verfügung.

kicker: Der Trainer hat gesagt, Sie beflügeln mit Ihrem Optimismus die gesamte Mannschaft. Hat er recht?

Sestak: Es stimmt, ich bin gerne optimistisch, aber ich bin auch realistisch. Unsere Ziele für diese Saison sind ebenfalls realistisch. Wir wollen im eigenen Stadion attraktiver und offensiver spielen. Das haben wir schon gezeigt und das soll auch so bleiben.

Interview: Uli Kienel