2. Bundesliga

Kramer: "Man rückt noch enger zusammen"

Fürther Profis vor dem Derby betroffen

Kramer: "Man rückt noch enger zusammen"

Wollen für ihren Torjäger siegen: Fürth-Coach Frank Kamer und seine Elf.

Wollen für ihren Torjäger siegen: Fürth-Coach Frank Kamer und seine Elf. imago

Lust auf den fränkischen Klassiker verspürt derzeit im Fürther Lager verständlicherweise keiner. "Die Mannschaft ist sehr betroffen. Jetzt an das Derby zu denken, fällt uns allen sehr schwer", erklärte Sportpsychologe Martin Meichelbeck. Besonders hart traf die Nachricht Kapitän Wolfgang Hesl, der die Partie gegen den großen Rivalen gar als "unwichtig" einstufte.

Auch Präsident Helmut Hack betonte: "In solchen Situationen rückt der Fußball ganz weit in den Hintergrund." Den Ernst der Lage unterstreicht die Aussage von Azemis Berater Lami Ejupi: "Wir sind froh, dass Ili am Leben ist." Lizenzspielleiter Meichelbeck hatte zuvor betont, dass die Lage "weiterhin ernst" sei. Das bestätigte der Verein am Freitag: Der Angreifer liegt weiter auf der Intensivstation des Fürther Klinikums. "Er muss jetzt erst einmal zu sich kommen. Wir sind in Gedanken bei ihm", erklärte Übungsleiter Kramer.

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Nach überstandenem Bänderriss im Sprunggelenk stand Azemi kurz davor, im Derby sein Comeback zu feiern. An Fußball ist für den 22-Jährigen jetzt aber erst einmal nicht zu denken. Dennoch: "Wir werden für Ili fighten", so SpVgg-Coach Kramer. Schließlich lässt sich daraus sogar Kraft schöpfen, denn man rücke "als Mannschaft noch enger zusammen als sonst".

Will "keinen Stress machen": Club-Routinier Javier Pinola.

Will "keinen Stress machen": Club-Routinier Javier Pinola. imago

Derweil bemüht sich der Nachbar aus Nürnberg, der Partie im Vorfeld unnötige Würze zu nehmen. "Eine gewisse Aggressivität auf dem Platz gehört dazu. Aber wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen und dürfen keinen Stress machen", erklärte Ersatz-Kapitän Javier Pinola, der die Binde vom verletzten Jan Polak übernehmen wird. Für Fürths Rückkehrer Stephan Schröck hat Gewalt, auf und neben dem Platz, sowieso nichts zu suchen: "Manche vergessen, dass es ein Fußballspiel ist. Es ist es auf keinen Fall wert, dass jemand zu Schaden kommt."

Darüber hinaus kämpfen die Vereine gemeinsam gegen den Hang zur Gewalt. In einem offiziellen Statement fordern beide Parteien eine Unterstützung, die "bunt, lautstark und emotional sein" soll. Dabei dürfe aber niemand "den Respekt vor dem Gegner, dem Schiedsrichter und dem Spiel" verlieren. Eines steht fest: "Das Derby soll sportlich auf dem grünen Viereck von beiden Mannschaften entschieden werden", so heißt es in der Erklärung abschließend.