Nach dem 2:5 beim FC Bayern waren die Bremer zunächst mit gemischten Gefühlen an die Weser zurückgekehrt. Zumindest 45 Minuten hatte der taktische Plan von Trainer Robin Dutt bestens gegriffen. Wie zuvor Real Madrid im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals hatte Werder den Gegner tief stehend erwartet und dann schnell gekontert. Gegen im ersten Durchgang uninspiriert auftretende und erneut Schwächen im Umschaltspiel zeigende Münchner ging das Konzept wunschgemäß auf: Gebre Selassie (10.) und Hunt (36.) nutzten ihre Freiräume und sorgten für die 2:1-Pausenführung. "Eine Halbzeit, in der wir die Probleme der Bayern aufgezeigt haben", nannte es im Anschluss Sebastian Prödl.
Doch auch ein Fußballspiel besteht aus zwei Hälften. Und in der zweiten zeigten die Münchner dann auf, warum die erfolgreiche Verteidigung des Triples noch möglich ist und Werder sich in dieser Spielzeit eben doch nur mit dem Klassenerhalt beschäftigen durfte. "Man weiß, was sie machen wollen, kann es aber nicht unterbinden", gestand Prödl einen Qualitätsunterschied ein, Zlatko Junuzovic hatte es schon vorher kommen sehen: "Es war klar, dass wir das Tempo nicht über die gesamte Distanz halten können, vielleicht hätten wir deshalb cleverer agieren müssen - aber das ist leichter gesagt, als getan."
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Mit 2:5 kam Werder noch unter die Räder und hätte trotz der guten Vorstellung zu Beginn sogar noch höher verlieren können. Das Wirbeln der Bayern bekam Makiadi nicht mehr hautnah mit, der Auftritt des Mittelfeldspielers endete schon in der 55. Minute mit der Auswechslung gegen Aleksandar Ignjovski. Am Montag fehlte der Kongolese ebenso im Training wie Ludovic Obraniak, der schon das Spiel in München aufgrund einer Muskelverhärtung in der linken Wade verpasst hatte. Makiadi wird noch weiterhin pausieren: Zumindest einige Tage muss der 30-Jährige gemäß einer Vereinsmitteilung aussetzen, per MRT-Untersuchung wurde eine Patellasehnenreizung diagnostiziert. Wann wieder eine Belastung möglich sein wird, ist ungewiss. "Ich werde die nächsten Tage ein Rehaprogramm machen und dabei gucken, wie es sich von Tag zu Tag verhält", erklärte er via Vereinswebsite.
Wir müssen hellwach bleiben. Es gibt keinen Grund, sich zufrieden zurückzulehnen.
Clemens Fritz nach dem geschafften Klassenerhalt
Dennoch zeigte sich auch Makiadi über den vorzeitig besiegelten Klassenerhalt erfreut, betonte, man habe "als Team, als Einheit" das Minimalziel erreicht. Doch ganz abhaken will man in Bremen den Rest der Spielzeit dennoch nicht. Kapitän Fritz, dessen Vertrag sich zuletzt automatisch um ein Jahr bis 2015 verlängert hatte, bezeichnete das Abwenden des drohenden Abstiegs als "Zwischenziel" und gab die Parole für die letzten beiden Partien aus: "Wir wollen jetzt auch mehr Punkte als in der Hinrunde holen und unser Ziel, die 40-Punkte-Marke, anvisieren." Die Forderung an die Kollegen fällt klar aus: "Wir müssen hellwach bleiben. Es gibt keinen Grund, sich zufrieden zurückzulehnen."