Bundesliga

Guardiolas "kleiner Traum" - Neuer fraglich

München: Selbstkritik und Lob für Rafinha

Guardiolas "kleiner Traum" - Neuer fraglich

Will, falls er denn überhaupt gegen den FCK spielt, nicht mehr hinter sich greifen: FCB-Ersatztorwart Lukas Raeder.

Will, falls er denn überhaupt gegen den FCK spielt, nicht mehr hinter sich greifen: FCB-Ersatztorwart Lukas Raeder. Getty Images

Deutschlands Nummer eins zog sich am Samstagabend in der ersten Hälfte bei der klaren 0:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund leichte Wadenprobleme zu, weswegen ihn sein Trainer schon zur Pause aus Sicherheitsgründen runter nahm. Die folgenden Tage offenbarten nun jedoch ein etwas gravierenderes Bild, was einen Einsatz gegen die "Roten Teufel" vakant macht. "Ich hoffe, dass er spielen kann. Ich werde mit meinen Ärzten sprechen", brachte Coach Guardiola etwas Licht ins Dunkel. "Heute könnte er nicht spielen. Ich hoffe, er kann morgen spielen."

Als Ersatzmann stünde wie schon gegen den BVB Jüngling Lukas Raeder bereit, der etatmäßige Reservemann Tom Starke fällt weiterhin wegen einer Ellbogenverletzung aus. Der 20-jährige Raeder musste in seinen ersten 45 Minuten in der Bundesliga gleich zweimal hinter sich greifen, blieb bei den Treffern von Marco Reus und Jonas Hofmann ohne Fortune. "Natürlich gibt es schönere Anlässe, ins Spiel zu kommen. Ich bin einfach froh, ein paar Minuten bekommen zu haben", kommentierte der Schlussmann sein Debüt.

Guardiola warnt vor "den großen Drei"

Unabhängig davon, wer letztlich das Tor hüten wird, will Trainer Guardiola vor allem wieder nach vorne Höhepunkte begutachten - gerade, weil es zuletzt in Augsburg (0:1), gegen Manchester United (3:1) und eben gegen Dortmund (0:3) im Angriff haperte: "Die Spieler mögen das auch nicht, wenn sie so spielen wie die letzten drei Spiele. Sie wollen das nicht. Ich muss die Lösung finden. Es gibt zwei oder drei Spieler, die ein Spiel alleine gewinnen können. Nicht bei Bayern München! Wir sind nur gut, wenn wir als Team spielen." Der Schuldige an der jüngsten "Mini-Krise", die auch mit nur einem Zu-Null-Spiel aus den letzten elf Pflichtspielen einhergeht? Laut Guardiola er selbst: "Es war mein Fehler. Ich konnte das Niveau nach dem Gewinn der Meisterschaft nicht halten."

Josep Guardiola

Will mit seinen Spielern wieder Glanz versprühen: FCB-Trainer Josep Guardiola. Getty Images

Der Weg der Besserung soll also am Mittwoch in der Allianz-Arena beginnen, wo die Münchner in 30 Pokal-Heimspielen nur eine Niederlage hinnehmen mussten (Halbfinale 2011 beim 0:1 gegen Schalke um Trainer Felix Magath und Torschütze Raul Gonzalez Blanco). Das Finale in der Hauptstadt ist das unabdingbare Ziel: "Ich war noch nie in Berlin im Finale, für mich ist es ein kleiner Traum, dieses Finale zu erreichen. Und ich denke auch für die Spieler." Den anreisenden Zweitligisten Kaiserslautern unterschätzt der Spanier bei diesem Unterfangen auf keinen Fall, erkennt im Kader seines Gegenübers Kosta Runjaic gar echte Gefahr: "Sie haben drei große Stürmer." Gemeint sein dürften Mohamadou Idrissou (1,91 Meter), Srdjan Lakic (1,86) und Olivier Occean (1,85).

"Peps" persönliche Erfahrung

Die "Roten Teufel" kommen für den ehemaligen Barça-Trainer nicht ganz unbekannt daher, schließlich stand der heute 43-Jährige in der Spielzeit 1991/92 gar als Aktiver der Blaugrana gegen Kaiserslautern auf dem Platz. Im Achtelfinale des Europapokals der Landesmeister nämlich begegneten sich Barcelona und der FCK. Während das Hinspiel im Camp Nou für Lautern mit 0:2 verloren ging, bebte im Rückspiel der Betzenberg. 3:0 führten die Pfälzer, ehe die Katalanen noch dank Bakeros Hinterkopf das 1:3 erzielten und damit eine Runde weiterzogen. Guardiolas Erinnerung gerade ans Rückspiel: "Normal muss es 0:5, 0:6 ausgehen. Ich erinnere mich. Noch nie im Fußball ist eine Mannschaft so glücklich weiter gekommen wie wir damals. Wir hatten sehr viel Glück. Und am Ende haben wir die erste Champions League gewonnen."

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Ferner äußerte sich der FCB-Coach noch zu Rafinhas Platzverweis (Rote Karte), die dem Brasilianer eine Sperre von drei Bundesliga-Partien einbrachte - ein unverständliches Strafmaß für den Übungsleiter: "Drei Spiele? Viel zu viel!" Böse über die Tat seines Verteidigers sei Guardiola allerdings nicht: "Ich möchte mit 18, 19 Rafinhas arbeiten. Er lacht immer, möchte immer helfen, unterstützt immer die Mannschaft."