Bundesliga

Heldt: "Ich muss erstmal meine Gedanken sammeln"

Schalke: Stevens will kämpfen - Höwedes erkennt "Kopfproblem"

Heldt: "Ich muss erstmal meine Gedanken sammeln"

Bloß nicht hinsehen: Klaas Jan Huntelaar läuft nach seiner Gelb-Roten Karte an Trainer Huub Stevens vorbei.

Bloß nicht hinsehen: Klaas Jan Huntelaar läuft nach seiner Gelb-Roten Karte an Trainer Huub Stevens vorbei. picture alliance

So mancher Schalker Fan wird erleichtert sein, wenn sie endlich kommt: die Winterpause. Auch gegen Freiburg sahen die durchweg unruhigen Zuschauer nur wenig Positives - und viel Gewohntes. Individuelle Fehler (Matip, Metzelder), wenige Impulse von den Perspektivspielern (Moritz, Pukki, Marica) und einen Keeper Timo Hildebrand, der genauso wie Vorgänger Lars Unnerstall die "Unhaltbaren" eben auch nicht hält.

Hoffnungsträger für die löchrige Abwehr (Papadopoulos) und für das mitunter ideenlose Mittelfeld (Höger, Afellay) fallen zudem seit Wochen aus - auch so ein Grund, warum Schalke auf Besserung in der Rückrunde hofft. Sinnbild für die Schalker Krise ist aber Klaas Jan Huntelaar. Der "Hunter", in der Vorsaison noch Torschützenkönig mit 29 Treffern, netzte in der Hinrunde ganze fünfmal ein. Wegen einer Unbeherrschtheit sah er gegen Freiburg die Ampelkarte - und das nur wenige Sekunden, nachdem Freiburgs Rosenthal vom Platz geflogen war und S04 nochmal ins Spiel zurückfinden hätte können. Als der Niederländer den Platz verließ und an Stevens vorbeilief, gab es keinen Blick, kein Wort, geschweige denn ein Abklatschen.

Es ist keine Frage der Qualität, sondern des Kopfes.

Benedikt Höwedes

So kommt mal wieder die Frage auf: Ist die ungeklärte Vertragssituation von Huntelaar, aber auch von Lewis Holtby und Trainer Stevens Schuld an der Krise? Benedikt Höwedes war nach der Partie nicht der erste Schalker Spieler, der eine gewisse Belastung ob der Unruhe um die Zukunft des Trios einräumte. "Es ist keine Frage der Qualität, sondern des Kopfes. Das alles geht nicht spurlos an der Mannschaft vorbei", kommentierte der Kapitän. "Es gibt viele Faktoren, die zusammenkommen und es derzeit nicht einfach machen, Fußball zu spielen." Metzelder sprach schlicht von einer "Scheißphase". Man müsse sich zusammenreißen, das Kalenderjahr vernünftig zu Ende zu bringen.

Stevens gibt sich kämpferisch - Schlüsselspiel Mainz

Vernünftig zu Ende bringen können die Schalker das Jahr nur mit einem Sieg im Pokal. Für Stevens hat sich der Druck vor dem Achtelfinale gegen Mainz (Dienstag, 19 Uhr LIVE! auf kicker.de), das wie Freiburg in der Tabelle an S04 vorbeigezogen ist, nochmals erhöht. Kaum auszudenken, was bei einer Niederlage auf Schalke los wäre, ginge auch dieses Heimspiel in die Hose. Der Trainer erklärte zu seiner Zukunft gegenüber Sky lediglich: "Ich habe Vertrag bis Ende der Saison. Nach der Winterpause werden wir uns zusammensetzen." Und: "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich bei den Spielern nicht mehr ankomme." Manager Horst Heldt antwortete eher ausweichend zu der Zukunft von Stevens ("Ich muss jetzt erstmal meine Gedanken sammeln") und auch zu den Sorgenkindern Huntelaar/Holtby ("Ich werde jetzt nicht einzelne Spieler verantwortlich machen").

Zwischen den Zeilen war aber deutlich lesbar, dass Stevens die Zeit davonläuft. "Es war kein guter Tag für uns. Alle weiteren Fragen werden wir dann beantworten, wenn es so weit ist. Wir werden Antworten liefern, aber nicht direkt nach dem Spiel."

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