Darmstadts Trainer Dirk Schuster wechselte nach dem 0:2 im DFB-Pokal gegen Hertha BSC doppelt: Hertner und Stark mussten jeweils auf der Bank Platz nehmen, Mehlem und Jones durften dafür von Beginn an ran.
Magdeburgs Coach Jens Härtel brachte im Vergleich zum 0:1 gegen Hamburg gar vier neue Akteure: Hammann, Handke, Erdmann und Müller rutschten in die Startelf und verdrängten Weil, Niemeyer (beide Bank), Bregerie (Wadenprobleme) und Schäfer (Magen-Darm).
Zu Beginn der Partie stellten die Gäste aus Magdeburg das aktivere Team und gaben durchaus den Ton an. Während sich Darmstadt noch im Findungsprozess befand, verbuchten die Sachsen-Anhalter in Person von Türpitz den ersten guten Abschluss (3.). Peu à peu kamen die Lilien in die Partie, hielten mit Zweikampfhärte dagegen und wussten in Person von Dursun (10.) und vor allem Heller (15.) fortan mit starkem Umschaltspiel zu überzeugen.
2. Bundesliga, 12. Spieltag:
Magdeburg zieht sich zurück
Fortan staffelte sich der Aufsteiger, der genauso wie Darmstadt im 4-2-3-1 auflief, ein wenig tiefer - so groß war der Respekt vor den Konterfähigkeiten der Hausherren. Aufgrund der Ausrichtung und der disziplinierten Art und Weise, wie Magdeburg auftrat, tat sich der SVD in der Vorwärtsbewegung schwer.
Aus dem Nichts: Dursun knipst
Die Folge: Die intensiv geführte Partie spielte sich vorwiegend im Mittelfeld ab, Chancen waren zu diesem Zeitpunkt Mangelware. Ein Tor sollte vor der Pause aber doch noch fallen: Nach Zuspiel von Jones stand Dursun im Strafraum goldrichtig und bugsierte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (43.).
Nach dem Seitenwechsel wirkte Darmstadt hellwach, agierte entschlossener und verbuchte durch Sulu (47.) direkt eine hochkarätige Chance, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Während der Kapitän aus kurzer Distanz Präzision vermissen ließ, machte es Magdeburgs Hammann zu seinem eigenen Leidwesen genauer, als er einen Medojevic-Abschluss mit dem Hinterkopf in die eigenen Maschen verlängerte (60.).
Zwei Platzverweise innerhalb von sechs Minuten
Und es schien für den FCM ein noch bitterer Nachmittag zu werden: Erdmann, bereits verwarnt, leistete sich ein unnötiges Foul im Mittelkreis und wurde von Referee Benjamin Cortus mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen geschickt (63.). Die Überzahl der Darmstädter sollte allerdings nicht lange halten, da sich Holland eine Unbeherrschtheit gegen Rother leistete und ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz flog (69.).
Nun ging es Schlag auf Schlag: Nur zwei Minuten nach Hollands Platzverweis nahm sich Bülter ein Herz, marschierte durch die gegnerische Hälfte, ließ Kempe stehen und zog aus 20 Metern ab - nur noch 1:2 (71.). Von diesem Gegentreffer angestachelt investierte der SVD wieder mehr in die Offensive: Heller (74.) und Dursun (78.) blieben erfolglos, allerdings zeigte sich Sulu in der 80. Minute eiskalt und brachte einen Kempe-Freistoß per Kopf im Gehäuse der Gäste unter - 3:1.
Sulu mit Aussetzer
Trotz der komfortablen Führung schien Darmstadt noch unter Druck zu stehen. So zu sehen bei Sulu, der sich im eigenen Strafraum eine Tätlichkeit an Rother leistete, allerdings Glück hatte, dass Cortus diese übersah (83.). Anschließend war die Luft raus. Der FCM glaubte nicht mehr an einen Punktgewinn, der SVD spielte das Ergebnis sicher über die Zeit und freute sich über letztlich drei nicht unverdiente Punkte.
Darmstadt, das mit 17 Punkten wieder den Kontakt zum oberen Tabellendrittel hergestellt hat, ist Montag in einer Woche (20.30 Uhr) in Bochum gefordert, Kellerkind Magdeburg trifft am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) auf Jahn Regensburg.