Regionalliga

Stadt Aachen kauft Tivoli - und erntet Kritik

Stadion für einen Euro erworben

Stadt Aachen kauft Tivoli - und erntet Kritik

Wurde von der Stadt in Aachen gekauft: Das Tivoli-Stadion.

Wurde von der Stadt in Aachen gekauft: Das Tivoli-Stadion. imago

Bis zu 1,6 Millionen Euro jährlich an Betriebskosten, Zinsen und Tilgung für das 2009 eröffnete Stadion, das 46 Millionen Euro gekostet hatte, muss die Stadt durch den Kauf übernehmen. Ein Teil davon solle über Mieteinnahmen gedeckt werden, sagte Lothar Barth, der zuständige Dezernent der Stadt. Dadurch bleibe für die Stadt noch eine zu tragende Summe im sechsstelligen Bereich - "wenn alles so kommt, wie wir uns das denken", schränkte Barth ein.

Den Traditionsklub Alemannia hatte der teure Bau in die Finanzmisere getrieben. Bei einem Aufstieg des Viertligisten, der derzeit auf Platz zwei der Regionalliga West rangiert, solle die Miete für die Stadionnutzung steigen. Im Falle eines Aufstieg in die 2. Liga werde die Stadt bei dem Stadion voraussichtlich eine "rote Null" schreiben, mit Kosten von maximal 100.000 Euro.

Kritik vom Bund der Steuerzahler

Deutliche Kritik an der Entscheidung kam vom Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen: "Für Landesbürgschaften und kommunale Unterstützung des Profi-Fußballs haben wir kein Verständnis", erklärte Sprecherin Andrea Defeld. So sei die Förderung des Profifußballs keine Aufgabe der öffentlichen Hand.

Zudem habe bereits die Gestaltung der Infrastruktur rund um das Stadion die Stadt bereits Millionen gekostet. Nun stehe die Stadt kurz vor der Haushaltssicherung und überlege, wie wieder Geld in die Kasse komme. "Ausbaden muss das letztlich der Steuerzahler", so Defeld.

jom/dpa