Champions League

Niklas Süle, Innenverteidiger des FC Bayern München: "Ich stelle mich nie auf eine Ebene mit Boateng"

München: Der Ex-Hoffenheimer ist gut beim FCB angekommen

Süle: "Ich stelle mich nie auf eine Ebene mit Boateng"

Hat beim FC Bayern eingeschlagen: Neuzugang und Innenverteidiger Niklas Süle.

Hat beim FC Bayern eingeschlagen: Neuzugang und Innenverteidiger Niklas Süle. imago

kicker: Herr Süle, wie gefällt es Ihnen bislang beim FC Bayern?

Niklas Süle: Viele haben mir nicht zugetraut, dass ich so viele Spiele mache. Ich selbst hatte es mir zugetraut, weil ich wusste, was ich kann. Ich bin sehr zufrieden und sehr glücklich, hier zu sein.

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3

kicker: Sie haben auch Ihre Position bei der Nationalmannschaft verbessert. Heißt bald der Zweikampf Süle gegen Jerome Boateng beim FCB und in der Nationalmannschaft?

Süle: Nein, keineswegs. Wenn ich einmal annähernd erreichen kann, was Jerome erreicht hat, dann bin ich mit meiner Karriere sehr zufrieden. Ich würde mich nie auf eine Ebene mit ihm stellen. Wenn Jerome topfit ist, ist er einer der besten Innenverteidiger der Welt. Ich bin einfach froh gerade, dass ich das Vertrauen kriege, weil wir unheimlich viele Spiele in diesem Jahr haben. Ich bin mit meinen Einsatzzeiten sehr zufrieden.

kicker: Hilft es Ihnen für die DFB-Auswahl, dass Sie in Mats Hummels und Boateng dieselben Partner im Verein haben?

Süle: Das hilft mir unheimlich. Auch deswegen habe ich mich zu diesem Wechsel entschlossen, weil ich mit den zwei besten Verteidigern, die es auf der Welt gibt, immer an einer Seite spielen kann.

kicker: Was haben Sie von den beiden abgeguckt bisher?

Süle: Ich trainiere tagtäglich mit den beiden und schaue als junger Spieler - ich bin erst 22 Jahre - auf jede Aktion, die sie machen; auf ihre Körpersprache oder wie professionell sie jedes Training angehen. Da habe ich mich ein Stück weiterentwickelt und nehme alles ein bisschen ernster als früher teilweise, auch mit der Ernährung. Da kann ich mir viel abschauen von den beiden.

kicker: Sie haben 2,5 Kilo abgenommen.

"Der Trainer ist mit dem Gewicht von mir zufrieden"

Süle: (grinst) Das ist alles nur Spekulation. Ich bin zufrieden, und der Trainer ist auch mit dem Gewicht von mir und Mats Hummels zufrieden.

kicker: Was hat sich für Sie unter Jupp Heynckes verändert?

Süle: Ich spüre ein gutes Vertrauen des Trainers in mich und bekomme viele Einsätze. Der Trainer rotiert viel durch, jeder Spieler wird gebraucht. Dieses Vertrauen versuche ich zurückzugeben.

kicker: An diesem Mittwoch geht es in Brüssel gegen Anderlecht. Der FC Bayern ist schon für das Achtelfinale qualifiziert. Ist diese Partie in Anderlecht nur noch Warmmachen für das folgende Bundesliga-Spiel in Mönchengladbach?

Süle: Es ist ein Champions-League-Spiel. Da ertönt die Hymne, und darauf freut sich jeder Spieler. Es ist schön, dass wir schon die nächste Runde erreicht haben. Wir wollen dort gewinnen.

kicker: Paris führt die Gruppe B mit vier Siegen und 17:0 Toren an. Ist es möglich, dass Celtic Glasgow, mit drei Zählern nur Dritter, das Saint-Germain-Team mit Superstar Neymar ärgert?

Süle: Ja, natürlich. Dass Paris eine Weltklasse-Mannschaft hat, haben wir auch schon zu spüren bekommen; aber in der Champions League hat jede Mannschaft eine gewisse Qualität und kann den anderen ärgern. Gegen Anderlecht haben wir uns in den ersten Minuten zu Hause beim 3:0-Sieg auch sehr schwer getan, damals mussten wir für die Punkte sehr hart arbeiten. Das hoffen wir bei Paris gegen Celtic auch.

Dass die anderen ein bisschen Punkte liegen lassen, ist für uns natürlich super.

Niklas Süle

kicker: In der Bundesliga hat der FC Bayern schon wieder sechs Zähler Vorsprung. Ist die Meisterschaft bereits gelaufen?

Süle: Dass die anderen ein bisschen Punkte liegen lassen, ist für uns natürlich super. Vor nicht allzu langer Zeit waren wir auch schon fünf Punkte hintendran; es geht schnell im Fußball.

kicker: Kann es auch für den FC Bayern schnell in die andere Richtung gehen?

Süle: Es kann im Fußball immer passieren; aber ich hoffe, dass es uns nicht passiert. Und im Moment sieht es nicht danach aus: Wir sind sehr konstant, spielen sehr klaren Fußball und gewinnen unsere Spiele verdient. Insgesamt spielen wir einen Klassefußball zurzeit.

Interview: Karlheinz Wild