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Favre wird laut: "Einfach nur dumm - dumm!" - Kurzer Elfmeter-Disput am Pult - auch Dardai wird deutlich

Kurzer Elfmeter-Disput am Pult - auch Dardai wird deutlich

Favre wird laut: "Einfach nur dumm - dumm!"

Hatten einige Worte Richtung Schiedsrichter zu sagen: Hertha-Coach Pal Dardai (links) und BVB-Trainer Lucien Favre.

Hatten einige Worte Richtung Schiedsrichter zu sagen: Hertha-Coach Pal Dardai (links) und BVB-Trainer Lucien Favre. imago

Dass der Vergleich zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund ( 2:3, Matchwinner Marco Reus ) am Samstagabend den Beinamen "Topspiel" verdient hatte, gab Geburtstagskind Pal Dardai (43) unumwunden gegenüber "Sky" zu: "Das war ein toller Abend. Wir haben eine sehr gute Halbzeit gespielt, sind dann aber schlecht aus der Pause gekommen und haben das unnötige Tor zum 2:2 gekriegt. Wir haben uns in der Folge aber geschüttelt und sind wieder besser geworden. Am Ende hat Dortmund dann auch verdient gewonnen, was natürlich bitter für unsere Fans ist."

Fertig war der Hertha-Trainer damit aber noch lange nicht, schließlich fühlte er sich in einer speziellen Szene vom Schiedsrichtergespann im Stich gelassen - und das zu Recht! Denn in der 59. Minute beim Stand von 2:2 wurde der steil geschickte Ondrej Duda von seiner linken Seite von Abdou Diallo attackiert, klar getroffen, gestoßen und zu Boden gebracht. Auch der Ball war hier nicht im Spiel, was folgerichtig und auch nach Videobeweis eigentlich zu einem Elfmeter hätte führen müssen. Stattdessen lief das Spiel weiter - und als die Kugel im Aus war, hatten offenbar auch die Videoassistenten in Köln nichts zu bemängeln.

Trainersteckbrief Dardai
Dardai

Dardai Pal

Trainersteckbrief Favre
Favre

Favre Lucien

Spielersteckbrief Duda
Duda

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Spielersteckbrief Akanji
Akanji

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Spielersteckbrief Reus
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Das ist eine ganz klare Berührung und das ist nicht in Ordnung. Das ist schon eine kleine Beeinflussung für die 'kleine Hertha'.

Pal Dardai über den nichtgegebenen Elfmeter

"Das ist doch ein Elfmeter!", so Dardai im Anschluss deutlich. "Der Gegner schubst Duda ohne Ballberührung weg. Sorry, das ist eine ganz klare Berührung und das ist nicht in Ordnung. Das ist schon eine Beeinflussung für die 'kleine Hertha'. Und das hat man unter der Woche bei der Champions League schon ganz anders gesehen." Sein Schlussplädoyer: "Lassen wir das, das war ein toller Abend, wir haben einfach kein Glück in letzter Zeit und am Ende 2:3 verloren. Und nochmals zum Elfmeter: Das ist nicht in Ordnung, Leute!"

Favre stößt dazu - und findet sein eigenes Thema

Über "Leute" hatte schließlich auch der ans "Sky"-Pult geschrittene Lucien Favre zu reden - aber erst, nachdem sich beide Trainer kurz nochmals bei einem kleinen, kurzen und stets freundlichen Disput über den Elfmeter ausgelassen hatten. Favres Meinung zur Duda-Szene: "Das ist zu wenig für mich, zu wenig. Das ist doch ganz klar zu wenig." Dardais finale Antwort dazu: "Es reicht heute mit den Schiedsrichtern, lassen wir das sein."

Wer hat das erfunden? Diese Leute haben keine Ahnung von Fußball.

Lucien Favre über Handspiel

Favre indes war hier erst warmgelaufen, er öffnete auf einmal ein anderes Fass aus Minute 35, als sein Schützling Julian Weigl bei einem Schuss aus nächster Nähe die im Regelwerk bekanntlich nicht existente "Schutzhand" hochgerissen und den Ball im Anschluss klar mit dem Arm abgelenkt hatte. Sicherlich ein Elfmeter, den man so geben kann. Das wollte Favre auch gar nicht bestreiten, er griff lieber direkt das grundsätzlich gültige Regelwerk in Bezug auf Handspiel im Ganzen auf: "Wenn du Fußball gespielt hast, dann ist diese Regel einfach nur dumm - dumm! Wer hat das erfunden? Diese Leute haben keine Ahnung von Fußball. Als Fußballer kannst du das nicht akzeptieren."

Favre 2019 wie Favre 2014

Damit erinnerte Favre an sich selbst aus dem Jahre 2014, als er sich am 5. Oktober als damaliger Gladbach-Coach (1:1 gegen Mainz) ebenfalls über einen Handelfmeter gegen sein Team mit einer deutlichen Ansprache aufgeregt hatte . Der Wortlaut: "Ich weiß nicht, wo diese Regel herkommt. Das ist ein Skandal. Das hilft dem Fußball nicht. Ich weiß nicht, wer mehr Tore will, wer bezahlt, wer dirigiert und so. Sie wollen mehr Tore - und das ist kein Fußball, sorry. So ist der Fußball auf keinem guten Weg. Das ist absurd."

mag

Bilder zur Partie Hertha BSC - Borussia Dortmund