Eine Unaufmerksamkeit bei einer Ecke, ein unkluges Tackling, ein Torwartfehler: Vor dieser Saison schien der FC Liverpool vor allem auswärts jederzeit in der Lage zu sein, ein Premier-League-Spiel irgendwie noch in den Sand zu setzen. An all diese Leiden, ob in Swansea , Bournemouth oder Burnley , dachte Jürgen Klopp wohl, als er am Samstag den 1:0-Sieg in Brighton analysierte.
Seine persönliche Überschrift der 90 wenig spektakulären Minuten: "Sehr reif", so Klopp: "Wir haben heute nicht geglänzt, aber ich würde sagen, es war bis jetzt die reifste Leistung der Saison", lobte er seine "100 Prozent konzentrierte" Mannschaft nach dem "absolut verdienten" Dreier. "Wir sind nicht mehr so kindisch zu glauben, dass wir nur gut sind, wenn wir jede Sekunde eine Chance herausspielen."
Seine Elf, in der Mittelfeldmann Fabinho neben Virgil van Dijk in der Innenverteidigung aushelfen musste, ließ gegen einen unangenehmen, konterstarken Gegner kaum etwas zu - vor allem keine Standardsituationen: "Manchmal sind Statistiken eben doch wichtig: Sie haben 15 ihrer 24 Tore nach ruhenden Bällen erzielt", referierte Klopp. "Da die Konzentration zu halten ist schwer, aber die Jungs haben es geschafft." Und das in einem Spiel, "bei dem jeder erwartet hat, dass wir es gewinnen, was es nicht leichter macht".
Salah macht zum neunten Mal in dieser Saison das 1:0
Ein Elfmetertor von Mohamed Salah, der jetzt schon in neun Premier-League-Spielen dieser Saison das 1:0 erzielt hat, reichte letztlich, um nach den Niederlagen bei Manchester City (1:2) und dem FA-Cup-Aus in Wolverhampton (1:2) wieder jubeln zu dürfen. "Wir sind nicht die Harlem Globetrotters", so Klopp. "Wir müssen Ergebnisse liefern."
Der Zweite ManCity, am Montagabend gegen Wolverhampton gefordert, ist zumindest vorübergehend wieder auf sieben Punkte distanziert. Was der Vorsprung bedeutet? "Natürlich nichts!" Sagt wer? Natürlich Klopp.