Bundesliga

Werder-Trainer Florian Kohfeldt analysiert die Gründe der Pleite gegen Leverkusen

Bremens Coach blickt höchst zuversichtlich nach vorne

Kohfeldt analysiert die Gründe der Pleite

Redebedarf noch auf dem Platz: Werder-Trainer Florian Kohfeldt.

Redebedarf noch auf dem Platz: Werder-Trainer Florian Kohfeldt. imago

... einen möglichen taktischen Fehler mit Dreier-Abwehrkette: "Bei derselben Faktenlage, mit denselben Spielern zur Verfügung, würde ich es auch im Nachhinein wieder genauso machen. Es gab für mich sehr gute Gründe vor dem Spiel, dieses System zu wählen. Dabei ging es gerade um die Konterabsicherung. Das ist dann nicht aufgegangen. Jeder Ballverlust war ein Konter. Unser ballferner Innenverteidiger hätte jeweils ins Mittelfeld einrücken sollen, um gegen Leverkusens Außenspieler abzusichern. Das ist nicht passiert. Aber ob es mit Viererkette anders gelaufen wäre? Die zweite Halbzeit (dann mit Viererkette, Anmerkung der Redaktion) liefert mir eher das Indiz, dass die Probleme woanders lagen."

... die Hauptgründe für die Niederlage: "Das Problem lag direkt im Moment der Ballverluste. Da geht es darum, die Passwege zuzustellen, das haben wir nicht gut gemacht. Und wie gesagt: Der ballferne Innenverteidiger muss reinrücken, das ist ein klarer Ablauf, 1000-mal trainiert. Beides hat nicht funktioniert."

Aber es ist besser, das mal zu erleben, wenn du mit 17 Punkten Vierter bist, als in einer anderen Situation. Das wird uns nicht umwerfen. Wir werden daraus lernen, definitiv.

Florian Kohfeldt

... den zur Pause ausgewechselten Marco Friedl: "Er hat kein gutes Spiel gemacht. Punkt. Aber es war sein erster Startelfeinsatz in dieser Saison, und er ist ein sehr, sehr großes Talent. Er hat jetzt 0,0 ein Vertrauensproblem bei mir. Ich vertraue ihm, und es kann gut sein, dass er in dieser Woche nochmal in der Startelf steht (beim Pokalspiel gegen Weiche Flensburg am Mittwoch, die Redaktion). Diese Niederlage an einem Einzelnen festzumachen, geht gar nicht. Wenn, dann an der ganzen Mannschaft, und da beziehe ich mich definitiv mit ein. Wir können nicht auf der einen Seite sagen: Wir wollen mutig Fußball spielen und Spieler entwickeln - und dann auf der anderen Seite einen Einzelnen an die Wand stellen."

... das Fehlen von Niklas Moisander und Philipp Bargfrede: "Jeder kennt ihre Bedeutung, aber ich werde jetzt nicht hervorheben, wie sehr sie vielleicht gefehlt haben. Wir hatten eine gute Mannschaft auf dem Platz. Aber wir haben taktische Fehler gemacht."

... die Auswirkungen der Klatsche: "So ein Spiel gehört leider dazu in der Entwicklung, wenn du immer mutig Fußball spielen willst. Wir haben ein Jahr lang ganz, ganz wenige Kontertore kassiert. Jetzt waren es in einem Spiel genügend für eine ganze Saison. Ich hätte gerne darauf verzichten können. Aber es ist besser, das mal zu erleben, wenn du mit 17 Punkten Vierter bist, als in einer anderen Situation. Das wird uns nicht umwerfen. Wir werden daraus lernen, definitiv. Und macht Euch keine Sorgen: Das Spiel wird keinen von uns verunsichern. Denn das Ergebnis ist nicht unerklärlich. Das Schwierige, nämlich aus geordnetem Ballbesitz Chancen herauszuspielen, haben wir auch gegen Bayer gut gemacht. Das Einfache, das allein mit Aufmerksamkeit zu tun hat, das haben wir nicht gemacht. Doch diese Dinge können und werden wir abstellen. Wir werden wieder da sein."

Aufgezeichnet von Michael Richter und Thiemo Müller

Bilder zur Partie Werder Bremen - Bayer 04 Leverkusen