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Sergio Ramos in Sevilla - was passiert diesmal?

Zwei Eigentore in den vergangenen beiden Ligaspielen

Sergio Ramos in Sevilla - was passiert diesmal?

Persona non grata in Sevilla: Sergio Ramos nach seinem Panenka-Elfmeter im Pokal.

Persona non grata in Sevilla: Sergio Ramos nach seinem Panenka-Elfmeter im Pokal. imago

Zum 16. Mal kehrt Ramos nun zurück an die alte Wirkungsstätte - und er schrieb dabei die merkwürdigsten Geschichten. Unvergessen sein erster Auftritt im Estadio Sanchez Pizjuan nach seinem Wechsel zu den Königlichen 2005/06: "Das ist das erste Mal, dass ich nach Hause komme und meine Mutter und ich beleidigt werden", sagte der junge Ramos mit der wilden Mähne damals. Die Sevilla-Fans hatten ihm einen wahren Spießrutenlauf beschert.

Und so geht das seitdem Jahr für Jahr: Wenn Ramos kommt, wird gepfiffen, beleidigt und gebuht, was die Kehlen hergeben. Die "Biris Norte", Sevilla Ultras, haben ihm den Wechsel zu den ungeliebten Königlichen, damals immerhin für satte 27 Millionen Euro, nie verziehen. Ramos soll ihn forciert haben, will davon aber nichts wissen: "Ich bin traurig. Del Nido (der ehemalige Präsident von Sevilla, d. Red.) ist schuld, weil er über meinen Wechsel nicht die Wahrheit gesagt hat." Doch glauben tun sie ihm nicht. "Das ist nicht dein Zuhause", hieß es einst auf einem Spruchband in Richtung des Verteidigers. Auch Flaschen wurden schon nach ihm geworfen.

Spielersteckbrief Sergio Ramos
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Fallrückzieher, frecher Jubel, Eigentore

Der neutrale Fan verfolgt unterdessen genüsslich diesen Rosenkrieg, der ständig neue und unfassbare Geschichten schreibt. Mal fliegt Ramos vom Platz, mal jagt er einen Fallrückzieher in die Maschen. Unvergessen ist sein Auftritt in der Copa del Rey im Januar 2017: Im Pokalrückspiel provozierte er die Fans mit einem dreisten Elfmeter in Panenka-Stil, jubelte danach aufreizend vor der Ultra-Kurve. Ramos war zutiefst gekränkt, wieder einmal wegen der Familien-Ehre. "Normalerweise feiere ich keine Tore gegen meinen Heimatklub. Aber wenn die Leute meine Mutter beleidigen, verdienen sie auch keinen Respekt." Der FC Sevilla erwog danach übrigens eine Anzeige beim Verband, weil er das Publikum provoziert habe.

Auch eine versöhnliche Geste war jedoch zu sehen. "Ich habe mich bei den Fans entschuldigt, die mich nicht beleidigt oder angeschrien haben." Ramos verehrt seine Heimat schließlich nach wie vor. "Am Tag meiner Beerdigung werde ich mit den Fahnen von Real Madrid und Sevilla begraben", hat er längst beschlossen.

Ramos' verrückte Bilanz beim letzten Auftritt

Nicht unerwähnt bleiben sollten aber auch die beiden Eigentore bei den beiden jüngsten Spielen, die Ramos im Pizjuan zustande bekommen hat. Sie trugen wesentlich dazu bei, dass Real die letzten drei Ligaspiele dort allesamt verlor. In der vergangenen Saison - Sevilla gewann mit 3:2 - unterlief Ramos nicht nur ein Eigentor, er verschoss auch einen Elfmeter. Und versenkte einen.

Was passiert diesmal bei Ramos' Rückkehr nach Sevilla? Verfolgen Sie die Partie am Mittwoch um 22 Uhr live auf DAZN.

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