DFB-Pokal

Borussia Dortmund - Marco Reus: "Wir haben uns phasenweise nicht getraut"

Dortmund: Favre nimmt knappen Sieg gelassen

Reus: "Wir haben uns phasenweise nicht getraut"

Sorgte mit einem Tor in der Nachspielzeit der Verlängerung gegen Fürth für die Entscheidung: Dortmunds Marco Reus.

Sorgte mit einem Tor in der Nachspielzeit der Verlängerung gegen Fürth für die Entscheidung: Dortmunds Marco Reus. imago

In der Saison 2011/12 hatten sich Greuther Fürther und Borussia Dortmund das letzte Mal im Pokal duelliert. In einem spannenden Halbfinale fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung , als ein von Ilkay Gündogan kurz vor Abpfiff abgegebener Schuss erst an den Pfosten prallte und dann vom Rücken des damaligen SpVgg-Keepers Jasmin Fejzic abgefälscht ins Tor trudelte.

Sechs Jahre später ging es nicht minder dramatisch zur Sache. Lange Zeit hatte es zwischen einer dominanten aber ineffektiven Borussia und aufopferungsvoll kämpfenden Fürthern 0:0 gestanden . Der BVB hatte in seinem ersten Saison-Pflichtspiel zwar Chancen, tat sich aber vor allem im zweiten Durchgang schwer, das Tor von Kleeblatt-Keeper Sascha Burchert wirklich in Gefahr zu bringen. Einzige Ausnahme: ein Schuss von Christian Pulisic, der am Außenpfosten landete. "Fürth hat es wie erwartet unheimlich gut gemacht. Sie haben sehr kompakt und sehr eng gestanden", suchte Reus später bei "Sky" nach Erklärungen für den biederen Auftritt seines Teams. "Wir haben uns phasenweise nicht getraut, so richtig nach vorne Fußball zu spielen."

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Wir müssen eiskalt werden, nicht so viel überlegen. Vielleicht ist manchmal ein Schuss besser als ein Pass.

Roman Bürki

Womit diese Zurückhaltung zusammenhing, vermochte der 29-Jährige aber nicht abschließend zu erklären. "Wenn das 1:0 fällt, ist es leicht für uns." Dass dies aber nicht gelingen wollte, warf einmal mehr die Frage nach einem fehlenden Torjäger auf. "Wir hätten die Chancen einfach ein bisschen effizienter nutzen sollen. Gute Chancen alleine reichen nicht, die müssen wir dann auch mal machen", forderte Torhüter Roman Bürki, der seinen Vorderleuten riet: "Wir müssen eiskalt werden, nicht so viel überlegen. Vielleicht ist manchmal ein Schuss besser als ein Pass."

Favre: "Sind erst seit fünf, sechs Wochen zusammen"

So entwickelte sich ein enges Pokalmatch, in dem der Underdog plötzlich in Führung gegangen war. Sebastian Ernst hatte eine knappe Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit das 1:0 für die Franken erzielt und Schwarz-Gelb in Bedrängnis gebracht. Wenig zielführend waren die Bemühungen der Favre-Elf, erst eine späte Reus-Flanke, die Neuzugang und Jokes Axel Witsel aus kurzer Distanz in letzter Sekunde über die Linie drückte, rettete den Pokalsieger von 2012 überhaupt in die Verlängerung.

Doch auch da hatte Dortmund Mühe - und Glück, dass die SpVgg zwei dicke Chancen liegen ließ. "Das ist ganz normal", gab sich Trainer Favre nach seinem Pflichtspiel-Debüt jedoch gelassen. "Es war schwer für uns, auswärts bei einem Zweitligisten. Wir sind erst seit fünf, sechs Wochen zusammen. Manche Spieler sind erst drei Wochen hier." Das Wichtigste, so der Schweizer, sei, "dass wir durch sind".

Das hatte der Bundesligist vor allem Reus zu verdanken, der diesmal nach Vorlage von Jadon Sancho aus kurzer Distanz das erlösende 2:1 erzielte - wieder in der Nachspielzeit. "So einen dreckigen Sieg", sagte der Matchwinner, "nehmen wir auch mal mit nach Hause".

pau

Bilder zur Partie SpVgg Greuther Fürth - Borussia Dortmund