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WM, Deutschland - Joachim Löws Lobeshymne: Julian Draxler "kann Entscheidendes beisteuern"

Ex-Schalker beginnt gegen Mexiko

Löws Lobeshymne: Draxler "kann Entscheidendes beisteuern"

Beginnt er gegen Mexiko? Julian Draxler.

Beginnt er gegen Mexiko? Julian Draxler. imago

Aus Moskau berichten Matthias Dersch, Oliver Hartmann und Sebastian Wolff

Julian Draxler und Joachim Löw wirkten perfekt abgestimmt während ihrer nacheinander abgehaltenen Pressekonferenzen am Tag vor dem Turnierauftakt im Inneren des Luschniki-Stadions. Die Einstiegsfrage, ob die Tatsache, dass der Rechtsfuß aus Paris für das Podium nominiert war, Rückschlüsse auf die Startaufstellung gegen Mexiko zuließe, parierten beide. Der Spieler entgegnete, nur der Bundestrainer könne sie beantworten, er versicherte aber, bereit zu sein. Löw wich einerseits aus, der Ex-Schalker säße hier, weil er beim Confed-Cup der Kapitän gewesen sei, holte dann aber tief Luft für eine lange Lobeshymne, die Rückschlüsse zulässt: Draxler beginnt ziemlich sicher auf der linken Seite. Das bestätigt Löw kurz danach auch im "ZDF".

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"Julian", findet der 58-Jährige, "hat beim Confed-Cup nochmal einen großen Schritt nach vorn gemacht. Ich fand ihn als Spieler schon immer gut, war schon immer ein Fan von seinen Fähigkeiten. Aber durch die Rolle als Kapitän unserer jungen Mannschaft vor einem Jahr hat er sich nochmal ein Stück weiter entwickelt."

Draxlers Botschaft: Der Confed-Cup zählt nicht mehr

Löw ist deshalb überzeugt: "Er kann Entscheidendes bei dieser WM beisteuern, er kann unserer Mannschaft was geben. Darauf setze ich." Marco Reus, der in Teilen der Vorbereitung besser gewirkt hatte, wird vorerst wohl die Jokerrolle bleiben. Doch der Druck auf Draxler ist trotz Löws Eloge da. Und der 24-Jährige scheint sich dessen bewusst. Vergangene Erfolge hebt er nicht hervor, auch das Halbfinal-4:1 gegen Mexiko beim Confed-Cup mit ihm als Spiel- und Anführer vor einem Jahr nicht. "Es ist ein anderes Turnier, wir sind eine andere Mannschaft, es wird ein komplett anderes Spiel."

Auch den Fehler, den Auftaktgegner daran zu messen, dass er mit einer B-Elf bezwungen wurde, begeht weder Draxler, noch glaubt er, seine Kollegen warnen zu müssen. "Wir haben so viel Erfahrung im Kader, werden so gut vorbereitet - ich denke nicht, dass ich einem Tipps geben muss. Alle sind auf Mexiko eingestellt und wissen, dass es eine Mannschaft ist, die im Kollektiv gut presst. Aber ich bin auch sicher, dass wir, wenn wir unser Spiel und unsere Qualität durchbringen, gewinnen werden."

"Die Historie spielt keine Rolle"

Draxler wirkt selbstbewusst und fokussiert in diesen ersten Tagen von Moskau, blendet nicht nur den Confed-Cup, sondern auch die Geschichte aus. Bislang hat Deutschland bei Turnieren immer gegen die Nordamerikaner gewonnen, aber: "Die Historie spielt keine Rolle. Es geht nur darum, dass sie bestehen bleibt."