Bundesliga

Bayer Leverkusen: Sven Bender und Bernd Leno: Von den beiden angeschlagenen Spielern kann wohl nur einer spielen. - Bayer-Coach Heiko Herrlich will endlich Heimsieg gegen Mitkonkurrenten

Weiter Sorgen um den Torhüter und den Abwehrchef

Bender und Leno: Es kann wohl nur einer spielen

Wackelkandidaten bei Leverkusen vor der Frankfurt-Partie: Sven Bender (li.) und Bernd Leno.

Wackelkandidaten bei Leverkusen vor der Frankfurt-Partie: Sven Bender (li.) und Bernd Leno. picture alliance

Das erste von vier Topspielen in Folge hat Bayer 04 am Montag in Leipzig mit Bravour absolviert. Einziger Haken an dem 4:1-Triumpf: Heiko Herrlich muss am Samstag gegen Eintracht Frankfurt nicht nur auf Linksverteidiger Wendell, der sich in Leipzig einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat, verzichten, sondern voraussichtlich noch auf einen zweiten Leistungsträger in der Defensive. Sven Bender (verstauchtes Sprunggelenk) und Bernd Leno (Bänderdehnung im Knie) heißen die zwei Wackelkandidaten, von denen Herrlich offenbar nur mit einem für Samstag rechnet.

Ob er denn optimistisch sei, das Duo einsetzen zu können? "Beim einen ein bisschen mehr, beim anderen ein bisschen weniger", antwortete der Trainer, der aber ein Geheimnis daraus machte, welcher der beiden Leistungsträger der größere Wackelkandidat ist. "Das werde ich nicht verraten. Wir wollen Frankfurt ja noch ein bisschen vor Aufgaben stellen. Wir werden unsere auf alle Fälle lösen." Endgültig entschieden wird über den Einsatz Benders und Lenos ohnehin erst am Samstag. Dann ist klar, wie das Duo den ersten Trainingsversuch auf dem Platz nach den Blessuren verkraftet hat. Vieles spricht dafür, dass Sven Bender der Spieler ist, bei dem die Antwort negativ ausfällt.

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Ein Wechsel auf der Torhüterposition zum 33-jährigen bundesligaerfahrenen Ramazan Özcan ("Er ist sehr gut im Training. Wenn er spielt, geben wir ihm das hundertprozentige Vertrauen", so Herrlich) würde Frankfurts Ansatz nicht ansatzweise verändern. Ein Ausfall des Abwehrchefs hätte nicht nur aufgrund Benders Kopfballstärke besonders bei Standards schon eher Relevanz für Eintracht-Trainer Niko Kovac.

Herrlich sieht keinen Vorteil durch Kovac-Wechsel

Dass dieser gerade frisch als neuer Trainer des FC Bayern München für die kommende Saison gekürt wurde , sieht Herrlich nicht als Vorteil für sein Team. Auf eine mögliche Verunsicherung bei Frankfurt durch die Kovac-Entscheidung sowie den bevorstehenden Abgang von Torhüter Lukas Hradecky angesprochen, erklärte Leverkusens Trainer: "Das glaube ich nicht. Die sind alle professionell genug. Der Trainer vorneweg."

Herrlich setzt auf die eigene Stärke. Und darauf, dass nach dem 4:1 in Leipzig die Spieler sich selbst unter Druck gesetzt haben, solche Leistungen wiederholt abzuliefern. Sowohl Jonathan Tah als auch Kevin Volland hatten den glanzvollen Auftritt öffentlich als "Messlatte" für die Mannschaft deklariert. Ein Impuls, der Herrlich gefällt. "Dass Spieler solche Sachen sagen, ist ganz wichtig", erklärte der Trainer, der endlich einen direkten Konkurrenten in der Bay-Arena schlagen möchte. "Es wäre ein Riesenschritt nach vorne, wenn wir mal in einem Heimspiel eine Mannschaft schlagen könnten, die unter den ersten Sechs steht. Das haben wir bisher noch nicht geschafft."

"Stand heute das wichtigste Spiel"

Dass er dabei zu viel Rücksicht auf das Pokal-Halbfinale gegen Bayern München am Dienstag nehmen wird, ist eher nicht zu erwarten. Auch wenn Herrlich zum Stichwort Rotation mit einem vieldeutigen "eventuell" antwortete. Doch in Sachen Champions-League-Qualifikation ist die Partie am Samstag einfach zu bedeutsam. Herrlich möchte den Fokus nicht vom Frankfurt-Spiel abrücken lassen. "Das wichtigste Spiel, Stand heute, ist morgen. Das wollen wir sehr positiv gestalten und die drei Punkte hierbehalten", betont der Trainer, dem für die derzeit bestmögliche Startelf mit Dominik Kohr, Karim Bellarabi und Tin Jedvaj ohnehin nur drei echte Rotationskandidaten zur Verfügung stehen.

Und ohnehin könnte ein überzeugender Auftritt inklusive dreier Punkte gegen Frankfurt für das Pokalspiel einen größeren Effekt bewirken als womöglich drei etwas frischere Stammspieler. Wären doch bei einer Niederlage gegen die Eintracht der Schwung und das Selbstvertrauen aus dem Leipzig-Spiel gleich wieder dahin.

Stephan von Nocks

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