Bundesliga

Kovac: "Hasebe ist ein richtiger Soldat"

Frankfurt: Russ kann spielen

Kovac: "Hasebe ist ein richtiger Soldat"

"So jemanden braucht jeder Klub": Niko Kovac über Makoto Hasebe.

"So jemanden braucht jeder Klub": Niko Kovac über Makoto Hasebe. imago

Verzichten muss Kovac am Sonntag auf drei Stammkräfte: Omar Mascarell (Fissur im Mittelfuß), Carlos Salcedo (Schlüsselbeinbruch) und Ante Rebic (Muskelfaserriss in der Wade) fallen aus. Da Innenverteidiger Marco Russ (blauer Zeh) wieder mit der Mannschaft trainiert und spielen kann, bleibt vor allem die spannende Frage, wer vorne anstelle von Rebic auflaufen wird. Den Kroaten zu ersetzen, sei "schwierig", räumt Kovac ein, betont aber: "Wir haben genug Spieler. Wir werden die Lösung finden, davon bin ich überzeugt. Es gibt einige Alternativen, Marco Fabian ist sicherlich eine, er hat es in Bremen sehr gut gemacht. Wobei es noch den einen oder anderen mehr gibt. Wir haben mit Sebastien Haller einen auf der Bank, der das auch machen könnte, Danny Blum ist natürlich auch eine Alternative. Wir lassen uns das durch den Kopf gehen und haben für die Entscheidung ja noch zwei Tage Zeit."

Einer, der gewiss in der Startelf stehen wird, ist Makoto Hasebe. Der Japaner hatte am Donnerstag seinen auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis zum 30. Juni 2019 verlängert. "Makoto hat in den letzten Jahren eine richtig gute Entwicklung genommen. Er ist Kapitän der japanischen Nationalmannschaft, und er hat uns hat immer geholfen, egal ob er hinten in der Dreierkette gespielt hat oder im defensiven Mittelfeld. Makoto ist einer, der - egal wo - einsetzbar ist, nie murrt, alles macht, alles kann, nie müde ist. Er ist - in Anführungszeichen - ein richtiger Soldat. So jemanden braucht jeder Klub", schwärmt der Fußballlehrer.

Viel Lob für Hoffenheim

Gegen Hoffenheim steht für die Eintracht viel auf dem Spiel. Bei einer Niederlage würde die TSG an den Hessen vorbeiziehen; der bei einem Sieg entstehende Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Verfolger müsste hingegen ausreichend sein, um ihn bis zum Saisonende zu verteidigen. "Wenn eine Mannschaft Fußballspielen möchte, ergeben sich auch Räume, sodass wir unsere Qualitäten einsetzen können. Aber wir müssen ein gesundes Maß zwischen Offensive und Defensive finden. Man darf nicht den Fehler machen, gegen Hoffenheim nur nach vorne zu stürmen und hinten das Tor offenzulassen", mahnt Kovac. Voller Respekt erklärt er: "Hoffenheim hat eine wirklich tolle Mannschaft, einen tollen Trainer und einen Spielstil, der sehr attraktiv und schwierig einzuschätzen ist. Die Mannschaft kann viele verschiedene Systeme spielen, und die Spieler sind balltechnisch sehr stark. Sie finden immer wieder die freien Räume und die Lücken in der gegnerischen Abwehr. Das wird ein sehr schwieriges Spiel."

Für Frankfurt wird es darauf ankommen, ähnlich wie beim 2:1-Heimsieg gegen Leipzig, dem Gegner vor allem körperlich hart zuzusetzen, ihn in bissige Zweikämpfe zu verwickeln, um den Spielfluss zu stoppen. Dann werden sich nach Ballgewinnen im Umschaltspiel genügend Situationen ergeben, um gefährliche Angriffe zu initiieren.

Ganz am Ende der Pressekonferenz am Freitagnachmittag wurde Kovac noch gefragt, wie er denn persönlich mit all dem durch die Bayern-Gerüchte entstandenen Wirbel umgehe. Mit ernster Miene antwortete er: "Eigentlich ist das alles total nebensächlich. Es gibt so viele wichtigere Sachen im Leben. Gestern war ich bei einer Beerdigung. Das ist nicht ganz angenehm, wenn ein vierjähriges Kind beerdigt wird. Von daher müssen wir nicht über irgendwelche Sachen reden, die total unwichtig sind."

Julian Franzke