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Ajax entscheidet: Younes bleibt außen vor

Confed-Cup-Sieger auf dem Abstellgleis

Ajax entscheidet: Younes bleibt außen vor

Auslaufmodell: Amin Younes im Trikot von Ajax Amsterdam.

Auslaufmodell: Amin Younes im Trikot von Ajax Amsterdam. imago

Eine verweigerte Einwechslung hat für Confed-Cup-Gewinner Younes schwere und langfristige Konsequenzen. Im Spiel seines Klubs Ajax Amsterdam gegen den SC Heerenveen (4:1) hatte der 24-Jährige kurz vor Schluss kein Interesse gezeigt, noch eingewechselt zu werden – eine Einwechslung hielt er für "unnötig". "Ich wollte Amin für seinen letzten Auftritt und die Trainingsarbeit belohnen, aber kurz vor dem Abpfiff empfand er es als nicht mehr unbedingt nötig", kommentierte Ajax-Coach Erik ten Hag den Vorgang gegenüber dem Sender "Fox Sports".

Im Anschluss wurde Younes vom Verein aus dem Kader der ersten Mannschaft ausgeschlossen - für zunächst zwei Wochen. Doch Younes' Verbannung wird deutlich länger dauern. Wie die Niederländer am Montag mitteilten, wird der Flügelspieler nach Gesprächen mit Trainer ten Haag und Klubdirektor Marc Overmars auch für den Rest der Saison mit der zweiten Mannschaft trainieren müssen. Damit wird Younes wohl kein Spiel mehr für die erste Ajax-Mannschaft bestreiten, schließlich läuft am Saisonende sein Vertrag bei den Holländern aus.

Er gibt uns nicht das Gefühl, dass er sich voll auf Ajax konzentriert.

Ajax-Trainer Erik ten Haag

"Wir haben noch sechs Spiele zu spielen, und ich will nur Spieler, die zu 100 Prozent motiviert sind", erklärt ten Haag, der mit seinem Team aktuell in der Eredivisie Tabellenzweiter ist - mit sieben Punkten Rückstand auf die PSV Eindhoven und mit fünf Zählern Vorsprung auf AZ Alkmaar. "In dieser Saison ist viel passiert mit und um Amin, das wird zweifellos eine Rolle spielen", führt ten Haag weiter aus. "Aber er gibt uns nicht das Gefühl, dass er sich voll auf Ajax konzentriert."

Wechseltheater im Winter, nach Neapel im Sommer?

Zu Saisonbeginn war Younes noch neunmal in der Liga von Beginn an zum Einsatz gekommen, in der Europa-League-Qualifikation, die durch zwei Niederlagen gegen Rosenborg Trondheim verpasst wurde, fehlte der frühere Gladbacher und Lauterer keine Minute. Im Winter geriet Younes dann in die Schlagzeilen, als er kurz vor einem Wechsel zum italienischen Topklub SSC Neapel stand. Der Wechsel kam nicht zustande, Younes soll es sich anders überlegt haben. Wenn im Sommer auch kein ablösefreier Wechsel nach Neapel vollzogen wird, droht Younes eine Klage. "Sollte Younes andere Wege beschreiten, wird er dafür auf finanzieller Ebene die Verantwortung übernehmen müssen", hatte Neapels Rechtsanwalt Mattia Grassani der "Gazzetta dello Sport" gesagt und auf einen angeblich von Younes unterzeichneten Vertrag verwiesen.

Klar ist die Zukunft des 24-Jährigen damit aber nicht, auch einige Bundesligisten sollen ihr Interesse bekundet haben. Werbung in eigener Sache wird Younes aber nun vorerst nicht mehr betreiben können. Nicht für einen Verein und schon gar nicht für die WM.

bru