Bundesliga

HSV: Der Wechsel wird nichts Entscheidendes verändern, war aber richtig

Kommentar zur Beurlaubung von Markus Gisdol

HSV: Der Wechsel wird nichts Entscheidendes verändern, war aber richtig

Darf nicht mehr weitermachen beim HSV: Markus Gisdol.

Darf nicht mehr weitermachen beim HSV: Markus Gisdol. imago

Im Herbst hatte Gisdol schon einmal zur Disposition gestanden, damals hatten die Bosse zu recht an ihm festgehalten. Weil er die Chance verdient hatte, nach der Rückkehr vieler Verletzter mit nahezu komplettem Kader die Wende zu vollziehen. Und weil dieser Kader seinerzeit noch lebte. Nach dem neuerlichen Abrutschen in die Krise kurz vor Weihnachten aber schien die Wende in dieser Konstellation immer unwahrscheinlicher, und wer die Trainingslagertage im spanischen Jerez verfolgt hat, kann von dieser Entwicklung unmöglich überrascht sein. Jens Todt und Heribert Bruchhagen waren mit vor Ort, als die Lethargie rund um die Mannschaft und ein fehlender Plan B hinsichtlich des Spielsystems spürbar und erkennbar waren. Sie haben dennoch auf das Prinzip Hoffnung gesetzt und nicht nur wertvolle Zeit, sondern gegen Köln auch ein Spiel verloren, dass in der Endabrechnung entscheidend sein könnte.

Gisdol hatte nach der Pleite beteuert, er würde gern weitermachen und dies so begründet: "Ich weiß wie das geht." Zweifel an dieser Aussage sind angebracht. Dass er in seinem persönlichen Endspiel mit Lewis Holtby jenen Spieler vom Abstellgleis in die Startelf geholt hat, den allein er dort vor Wochen abgestellt hat, war Ausdruck einer gewissen Hilflosigkeit. Die grundsätzlichen Probleme des HSV wird auch dieser Trainerwechsel nicht lösen, vieles deutet zudem daraufhin, dass er dieses Mal auch nicht den Abstieg vermeiden wird - notwendig war der Impuls dennoch, um nicht einfach nur teilnahmslos beim Niedergang zuzuschauen.

Sebastian Wolff

kicker-Redakteur Sebastian Wolff

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