Bundesliga

Heynckes bilanziert und beendet Wechselgerüchte

Keine Abgänge im Winter

Heynckes bilanziert und beendet Wechselgerüchte

Lobte die "überragenden Bedingungen": Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

Lobte die "überragenden Bedingungen": Bayern-Trainer Jupp Heynckes. picture alliance

Aus Doha/Katar berichtet kicker-Chefreporter Karlheinz Wild

Sehr konzentriert, aber auch mit großer Gelassenheit sitzt Jupp Heynckes (72) im Mannschaftshotel hier in Doha, wo seine Mannschaft an diesem Vormittag bei Sonne und 24 Grad Wärme ihre achte Einheit absolviert hat, seit sie am Dienstag ankam. Vor dem Testspiel gegen den Al-Ahli Sports Club (Anpfiff: Samstag, 15.30 Uhr MEZ) zog der Chefcoach des FC Bayern ein überaus positives Fazit des vorbereitenden Kurzprogramms in Katar, das von keinerlei Marketingaktivitäten gestört wurde, wie es sonst bei Auslandsreisen der Münchner der Fall ist.

Zunächst lobte der FCB-Chefcoach die "überragenden Bedingungen" vor Ort und sogleich seine Spieler, die nach dem Kurzurlaub über Weihnachten allesamt "hochmotiviert" und mit vollem Engagement ins Arbeitsjahr 2018 gestartet seien. Die verletzungsbedingte Kurzarbeit der Stammspieler Mats Hummels (Adduktoren) und Robert Lewandowski (Patellasehne) sowie Joshua Kimmichs Mandelentzündung nahm er als die üblichen negativen Begleiterscheinungen hin, ohnehin sollen alle drei am kommenden Dienstag, wenn zu Hause in München wieder die Pflicht ruft, mit dem Team üben. Inwieweit sie zum Rückrundenstart am Freitag in Leverkusen voll einsatzfähig sein werden, konnte der Fußballlehrer "nicht beantworten". Heynckes hat immer die perspektivische Genesung seiner Spieler im Blick, außerdem stehen ihm gleichwertige Aushilfskräfte zur Verfügung.

Heynckes: "Im Januar wird überhaupt kein Spieler abgegeben"

Mittlerweile gibt es auch einen zweiten Mann für die Sturmmitte. Neuzugang Sandro Wagner (30), im Winter aus Hoffenheim gekommen, "hat sich sehr gut eingegliedert", so sein neuer Chef, der sich von den Treffern, die der wuchtige Mittelstürmer bei den Spielformen wie den Abschlussübungen erzielte, bestätigt fühlen konnte. "Er war sehr aktiv", so Heynckes, "Sandro kann noch ein wichtiger Spieler für uns werden." Lob erhielt ebenso Arturo Vidal (30), den der Coach "sehr motiviert" erlebte, wie schon in den letzten Wochen 2017. "Er ist ein Topspieler", so der Trainer, "mit ihm in einer guten Verfassung sind wir noch besser." Deshalb macht Heynckes zu gelegentlichen Wechselspekulationen über Bayern-Profis, in den vergangenen Wochen über Vidal und Rafinha im globalen Umlauf waren, folgende Klarstellung: "Im Januar wird überhaupt kein Spieler abgegeben."

Ribery und Robben und "werden eine sehr gute Rückrunde spielen"

Mit solchen Bekenntnissen stärkt der erste sportlich Verantwortliche seine Jungs. Auch Franck Ribery (34) und Arjen Robben (33) erfuhren einen derartigen Vertrauenszuspruch ihres Vorgesetzten, als sich Heynckes "felsenfest überzeugt" äußerte, "dass beide eine sehr gute Rückrunde spielen werden". Zur möglichen Verlängerung der Verträge, die nach dieser Spielzeit bei diesen beiden, sehr verdienten Spielern auslaufen, wollte sich der Trainer nicht positionieren, diese Entscheidung "liegt nicht in meinen Händen", sondern beim Klub.

Heynckes wehrt Fragen nach seiner Zukunft ab

Die Frage nach seiner eigenen Zukunft über den 30. Juni 2018 hinaus wehrte der Coach charmant, aber unmissverständlich ab: "Ich habe dazu alles gesagt und möchte mich dazu nicht weiter äußern." Der Fußballlehrer hatte, nachdem Präsident Uli Hoeneß eine mögliche Fortsetzung der Aushilfstätigkeit seines Freundes Jupp Heynckes vor Weihnachten öffentlich angesprochen hatte, stets auf die bis Ende dieser Saison geltende Vereinbarung hingewiesen.

Dann möchte Heynckes als erneuter Meister abtreten. Dieser Titel allein wäre für ihn nach dem wackeligen Saisonanfang "schon ein Erfolg". In der Champions League sieht er andere Topteams "mehr als Favoriten" und nennt angesichts der generellen Unwägbarkeiten in diesen Knockout-Duellen den Vorstoß ins Halbfinale "schon erfolgreich". Mehr darf es aber immer sein.