Bundesliga

Baileys Unmut - Bangen um die Benders

Famoser Jahresabschluss in Hannover

Baileys Unmut - Bangen um die Benders

Zwei Tore und dennoch nicht zufrieden: Leverkusens Leon Bailey (l.).

Zwei Tore und dennoch nicht zufrieden: Leverkusens Leon Bailey (l.). imago

"Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber so wie der Spielverlauf war, war es ein guter Abschluss für uns", sagte Hannovers Julian Korb nach Spielende bei Sky und ergänzte: "Dass Bayer zu Chancen kommen würde, war uns klar. Aber wir wollten alles reinwerfen und haben uns den Punkt erkämpft." Für Korb war das 4:4 im "Wahnsinnsspiel" ein guter Abschluss der Niedersachsen in diesem Jahr.

Für Leverkusens Doppel-Torschütze Bailey war es "ein verrücktes Spiel. Von der ersten Minute haben beide Mannschaften gekämpft und 100 Prozent gegeben. Es wurden so viele Chancen kreiert. Man kann froh sein, wenn man so ein Spiel im Stadion sehen kann." Die beiden Bender-Zwillinge erlebten den Schlusspfiff nicht mehr auf dem Platz, beide mussten in der Halbzeit angeschlagen ausgewechselt werden, wie Sportdirektor Rudi Völler bestätigte. Lars Bender hat einen Schlag auf das Knie abbekommen, und Sven hat einen Schlag auf seine angeknackste Rippe bekommen. Ob oder wie lange beide ausfallen werden, ist derzeit ungewiss.

Bailey hadert mit der Chancenverwertung

Nicht nur wegen der Verletzungen der zwei Benders war Bailey mit Spiel unzufrieden. Der Jamaikaner haderte damit, dass Bayer nicht gesiegt hatte. "Ich denke, wir hätten gewinnen sollen, weil wir so viele Chancen hatten", stellte Bailey fest und kritisierte anschließend die Chancenverwertung. "Wie waren vor dem Tor nicht ausreichend fokussiert. Wir hatten so viele Möglichkeiten und hätten vorher alles klarmachen können." Dabei sah sich Bailey keineswegs von Schuld befreit, vielmehr sei er verantwortlich für das Remis. "Ich weiß, dass, wenn ich meine dritte Chance genutzt hätte, alles vorbei gewesen wäre", so der 20-Jährige, der sich zudem ein wenig über "fehlendes Glück" beklagte.

Ein weiser Mann lernt aus seinen Fehlern, aber ein noch weiserer Mann lernt aus den Fehlern der Anderen.

Leon Bailey

Obwohl es am Ende nur ein 4:4 war, das für Leverkusens Coach Heiko Herrlich "in Ordnung" ging, steht Bayer als Tabellenvierter nach zwölf Bundesligaspielen ohne Niederlage (6/6/0) blendend da - erst recht nach dem vermaledeiten Saisonstart mit nur vier Punkten aus fünf Spielen. Bailey verriet, wie man im Rheinland die Wende eingeleitet hat. Und seine Antwort geriet recht simpel. "Hart arbeiten und alles auf dem Platz abrufen, dann läuft es auch."

Auch für Bailey selbst läuft es inzwischen außerordentlich gut. Sechs Tore, fünf Assists und ein kicker-Notenschnitt von 2,27 können sich mehr als sehen lassen. Der pfeilschnelle Angreifer war schließlich darum bemüht, seine Leistungsexplosion zu erklären und bemühte dafür ein Sprichwort: "Ein weiser Mann lernt aus seinen Fehlern, aber ein noch weiserer Mann lernt aus den Fehlern der Anderen." Und genau das habe er getan.

drm

Bilder zur Partie Hannover 96 - Bayer 04 Leverkusen