Bundesliga

"Irreguläre Verhältnisse"? Das sagen die Spielregeln

Schiedsrichter spielt entscheidende Rolle

"Irreguläre Verhältnisse"? Das sagen die Spielregeln

Schneechaos in Hannover: Helfer schippen die Linien frei.

Schneechaos in Hannover: Helfer schippen die Linien frei. imago

Vom starken Schneefall am Sonntag betroffen waren insbesondere die beiden Bundesliga-Spiele in Hannover und in Köln (3:4 gegen Freiburg), wo der Anpfiff sogar zweimal verschoben werden musste. In der 2. Liga begann die Partie zwischen Kaiserslautern und Ingolstadt (1:1) mit einer Viertelstunde Verspätung - auch hier musste der Platz erst vom Schnee befreit werden.

Die äußeren Begleitumstände ließen vor allem TSG-Trainer Julian Nagelsmann nicht zur Ruhe kommen. Der 30-Jährige schimpfte: "Fußball ist ein Sport, der nicht auf Schnee stattfinden kann, ein Fußball rollt eben nicht auf Schnee." Im Sinne des Fußballs und auch der Zuschauer "muss es andere Möglichkeiten geben. Entweder kriegt man es hin, den Platz freizuräumen, oder man lässt es bleiben und fährt wieder nach Hause."

Genaue Richtlinien gibt es nicht, aber Erläuterungen des DFB

Eine Partie an einem anderen Termin nachzuholen, ist allerdings eine unbeliebte Lösung, die sehr selten vorkommt. Genaue Richtlinien, etwa ab welcher Schneebelaghöhe nicht mehr gespielt werden darf, gibt es dafür auch nicht. Das bestätigte der DFB auf Nachfrage des kicker. Vielmehr müsse der Schiedsrichter nach eigenem Ermessen entscheiden, ob ein Platz bespielbar ist oder nicht. Dazu steht in den Spielregeln des DFB zur Saison 2017/18 unter dem Punkt "Regel 01 - Spielfeld" in zusätzlichen Erläuterungen:

"Der Schiedsrichter prüft einige Zeit vor Spielbeginn das Spielfeld und den Platzaufbau, um sich davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung ist. Sollte die Beschaffenheit des Platzes infolge schlechten Wetters oder Nachlässigkeit so sein, dass den Spielern Gefahr droht oder eine ordnungsgemäße Durchführung des Spieles nicht gewährleistet ist, so hat der Schiedsrichter den Platzverein aufzufordern, die Mängel zu beseitigen. Ist dies innerhalb einer angemessenen Frist nicht möglich, so fällt das Spiel aus."

Ist die Zeichnung des Spielfeldes wegen Schneefalls nicht mehr erkennbar, sind zusätzlich acht Hilfsflaggen zur Kennzeichnung der Strafräume aufzustellen.

Kann die Begegnung unter erschwerten Bedingungen dennoch stattfinden, gilt:

"Ist die Zeichnung des Spielfeldes wegen Schneefalls nicht mehr erkennbar, sind zusätzlich zu den fakultativen Mittelfahnen acht Hilfsflaggen zur Kennzeichnung der Strafräume einen Meter außerhalb der Begrenzungslinien aufzustellen. Stehen keine Hilfsflaggen zur Verfügung, sind auch sogenannte 'Hütchen' zugelassen."

Und: "Während der Halbzeitpause dürfen Veränderungen am Spielfeld (z.B. Einbringen von Sand vor dem Tor) nur mit Zustimmung des Schiedsrichters vorgenommen werden."

Schon heute Abend könnte es übrigens wieder ungemütlich werden: Meteorologen erwarten im Südwesten Schnee, glatte Straßen und Sturmböen. Davon wäre ausgerechnet die TSG Hoffenheim betroffen, die um 18.30 Uhr den VfB Stuttgart empfängt.

cfl