Bundesliga

Bremens Geschäftsführer Sport Frank Baumann: Sein Plan mit Thomas Schaaf und den Werder-Talenten

Bremen beschließt Satzungsänderung

Baumann: Sein Plan mit Schaaf und den Talenten

Hat künftig verstärkt einen Blick auf die Werder-Talente: Frank Baumann.

Hat künftig verstärkt einen Blick auf die Werder-Talente: Frank Baumann. picture alliance

Baumanns Pläne: Deutlich mehr Bundesligaspieler aus dem eigenen Klub hervorzubringen und einen Technischen Direktor für die Koordination der internen Nachwuchs- sowie Trainerausbildung zu installieren. Sein ausdrücklicher Wunschkandidat bleibt Thomas Schaaf.

Während der Jahreshauptversammlung am Montagabend verwies Baumann auf eine Statistik, wonach Werder bezüglich der Einsatzzeiten von im eigenen Vereinen ausgebildeten Spielern ligaweit auf Platz 7 liege. Kein schlechter Wert, allerdings trägt dazu auch Max Kruse bei, der den Sprung an der Weser zunächst nicht schaffte und dann für eine hohe Millionen-Ablöse zurückgeholt wurde, ebenso wie Philipp Bargfrede, der als 28-Jähriger natürlich kein Beleg für die aktuelle Qualität der Nachwuchsarbeit mehr sein kann. Entscheidender Gradmesser dafür, betont Baumann, seien "nicht die Zertifizierung durch die DFL und auch nicht die Titel bei den U-Teams". Sondern: Die Durchlässigkeit im Profibereich. Baumanns ehrgeiziges Ziel: In der angesprochenen Rangliste nach Einsatzzeiten von Eigengewächsen "wollen wir konstant unter die Top Drei".

Spielersteckbrief M. Eggestein
M. Eggestein

Eggestein Maximilian

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Nur Eggestein nachhaltig auf Bundesliganiveau

Dass Werder dafür bei der Förderung seiner Talente mächtig Gas geben muss, ist unverkennbar. Schließlich lag es in der jüngeren Vergangenheit gewiss nicht daran, dass Nachwuchsspieler keine Chancen bei den Profis erhalten hätten. Die "Durchlässigkeit" war, anders als zu Zeiten des jungen Max Kruse, sogar außerordentlich hoch, schon aus wirtschaftlichen Gründen. Allein: Außer dem inzwischen etablierten Maxi Eggestein genügte bislang kein Eigengewächs mehr nachhaltig den Ansprüchen auf Bundesliganiveau. Auffällig dabei, dass die meisten Youngster nicht unbedingt im fußballerischen, sondern im athletischen Bereich ihre entscheidenden Defizite aufwiesen. Altersgenossen in anderen Vereinen scheinen da oft deutlich weiter - was wiederum weniger mit Talent als mit der entsprechenden Trainingssteuerung zu tun haben dürfte.

"Schlüsselrolle" Technischer Direktor

Dass "die Entwicklung vom neunjährigen Talent zum Bundesligaprofi" künftig "ganzheitlich in der Verantwortung des Geschäftsführers Sport" liegt, sieht Baumann als große Chance: "Nur so können wir im Wettbewerb um die besten Talente mithalten und möglichst effizient ausbilden." Eine "Schlüsselrolle" komme dabei dem Technischen Direktor zu, "um die Verzahnung zwischen NLZ und Profibereich zu gewährleisten". Erst Recht dann, so Baumann, "wenn es uns gelingt, dafür einen Mann wie Thomas Schaaf zu gewinnen". Der frühere Erfolgstrainer, der bereits grundsätzliche Bereitschaft signalisiert hat, könnte seinen Posten zum 1. Juli 2018 antreten. Zuvor muss noch ein exaktes Job-Profil erarbeitet werden. Die detaillierte Planung in dieser Angelegenheit hatte Baumann bewusst bis zum Votum der Mitglieder zurückgestellt.

Thiemo Müller