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Peter Schmeichel lacht über Roy Keane: "Vielleicht haben sie sich geküsst"

WM-Play-offs: Hinspiel zwischen Irland und Dänemark in Dublin

Schmeichel stichelt gegen Keane: "Vielleicht haben sie sich geküsst"

Der Schein trügt: Roy Keane und Peter Schmeichel waren schon zu gemeinsamen Zeiten keine Freunde.

Der Schein trügt: Roy Keane und Peter Schmeichel waren schon zu gemeinsamen Zeiten keine Freunde. Getty Images

Roy Keane und Peter Schmeichel waren 1999 Teil eines der besten Aufgebote, das Manchester United jemals hatte. Schmeichel, der dänische Torwart, und Keane, der irische, beinharte Mittelfeld-Leader, trugen ihren Teil dazu bei, dass die Red Devils am Ende der Saison die Premier League, den FA Cup und die Champions League gewannen - mancher Bayern-Fan wird sich vielleicht erinnern.

Gemeinsame Freude machte sie aber nicht zu Freunden, ganz im Gegenteil. Beide ertrugen sich mehr oder minder, kabbelten sich sogar häufig auf dem Feld. Zu Beginn der Spielzeit, also noch 1998, mündete das bei einer Vorbereitungstour sogar in einer handfesten Auseinandersetzung.

Seither sind Schmeichel und Keane Feinde, keiner hat im Laufe der fast schon 20 Jahre versucht, das Tischtuch wieder zusammenzukleben.

Ich bin überrascht, dass die FAI ihn überhaupt anstellt.

Schmeichel über Keane und seine Differenzen mit dem irischen Verband

Am Samstag trifft Irland mit Co-Trainer Keane auf Dänemark mit Peters Sohn Kasper im Tor der Skandinavier. Schon am Mittwoch war der Vater nach Dublin gereist, um dort einen Sponsorentermin wahrzunehmen. Er hatte über seinen Berater erklären lassen, dass er, obwohl auch Pressevertreter bezüglich des Play-off-Hinspiels geladen waren, keine Fragen zu Roy Keane beantworten würde.

Das Versprechen war schnell gebrochen. Ob es ihn überrasche, dass Keane trotz seiner Anführer-Fähigkeiten, die er zu Old-Trafford-Zeiten bewiesen hatte, nur als Nummer zwei hinter Martin O'Neill operiere, wollte einer wissen. "Ich bin überrascht, dass die FAI (Football Association of Ireland, d. Red.) ihn überhaupt anstellt."

Dänemark tut sich schwer gegen Teams, "die den Bus parken"

Gemeint hatte Schmeichel damit nicht, dass er Keane die Rolle nicht zutrauen würde. Seine Überraschung bezog sich mehr auf die früheren Verbal-Attacken zwischen Keane und den Verbandsbossen. "Vielleicht haben sie sich geküsst und vertragen", so Schmeichels Vermutung, "aber ich weiß es nicht."

Der Europameister von 1992 war mit diesem Lacher aber damit noch nicht am Ende seines Rundumschlags angekommen, zum Spiel nämlich meinte Schmeichel, dass "wir" - also die Dänen - "uns traditionell schwertun gegen Teams, die den Bus parken". Also Teams, die mit Mann und Maus verteidigen. Nachgefragt bei Jose Mourinho.

Als gesetztes Team aus dem Lostopf reist Dänemark als leichter Favorit nach Dublin. Irland, das erklärte der eigentliche Trainer O'Neill nochmal, könne froh sein, es überhaupt so weit geschafft zu haben. Ein 1:0-Sieg in Wales am letzten Gruppenspieltag hat den Traum von der ersten WM-Teilnahme seit 2002 am Leben gehalten.

Schlüsselspieler Eriksen: "Einer der besten der Welt"

Die Skandinavier mühten sich zu einem zweiten Rang vor Montenegro und Rumänien. Ein mageres 1:1 gegen das Ex-Team von Christoph Daum sorgte zuletzt nicht unbedingt für Euphorie beim Team von Trainer Age Hareide.

Die individuelle Klasse von einem Christian Eriksen, einem Yussuf Poulsen oder auch einem Thomas Delaney mahnt im irischen Lager aber zur Vorsicht. Besonders Eriksen, einen "fantastischen Spielmacher", hat O’Neill genauer unter die Lupe genommen. "Er gibt bei Tottenham den Takt vor und hat sich auf seiner Position zu einem der Besten der Welt entwickelt."

Hareide, einst Teamkollege von seinem irischen Pendant bei Manchester und Norwich City, machte keine Anstalten, den Druck von seinem fantastischen Spielmacher zu nehmen. "Spieler wie er, die in der Lage sind, Außergewöhnliches zu leisten, können bei sehr engen Spielen den Ausschlag geben." Das dürfte auch Schmeichel nicht überraschen.

mkr