Bundesliga

Javi Martinez: Warum er für Jupp Heynckes bei Bayern so wichtig ist

Die neue Balance im Bayern-Spiel

Javi Martinez: Warum er für Heynckes so wichtig ist

Applaus von Trainer und Mitspielern: Javi Martinez (r.).

Applaus von Trainer und Mitspielern: Javi Martinez (r.). imago

Es gibt schon noch ein paar andere Gründe für den Aufschwung beim FC Bayern , das umgekrempelte Training zum Beispiel oder die neue Verschworenheit zwischen Team und Trainer. Doch Jupp Heynckes' vielleicht wichtigster Schachzug war die neue, alte Rolle des Javi Martinez (29).

Seit Heynckes wieder in München ist, spielt der Spanier wieder dort, wo er immer spielte unter Heynckes: im defensiven Mittelfeld, vor der Innenverteidigung statt als Teil von ihr. Nun scheint die Balance im Münchner Spiel wieder zu stimmen. In den sechs Spielen seit dem Trainerwechsel kassierten die Bayern nur zwei Gegentore, nur eines aus dem Spiel heraus und noch keines in der Bundesliga. Die Defensive blüht wieder auf, weil Martinez (kicker-Noten unter Heynckes: 2,5 - 3 - 2 - 1,5) wieder aufblüht.

Spielersteckbrief Javi Martinez
Javi Martinez

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Bundesliga - 11. Spieltag
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Martinez? Für Heynckes "ganz klar Sechser"

2012 hatte Heynckes den damals noch recht unbekannten Martinez zum Wunschspieler auserkoren, die Bayern zahlten daraufhin die damalige Rekordsumme von 40 Millionen Euro an Athletic Bilbao. "Ich kann mich noch erinnern, als Franz Beckenbauer gesagt hat: Javi Martinez, wer ist das?", lachte Heynckes rückblickend am Freitag. Heute fragt das keiner mehr.

Anders als Pep Guardiola und Carlo Ancelotti sieht Heynckes Martinez "ganz klar als Sechser". Er sagt: "Meine Vorgänger haben auch Recht gehabt, dass sie ihn in der Innenverteidigung aufgestellt haben, das kann er auch." Aber gerade in den großen Spielen bräuchte man neben zwei starken Innenverteidigern auf der Sechs "einen zuverlässigen Spieler, der intelligent spielt, die Position hält. Dann ist man auch defensiv nicht so anfällig." Einen wie Martinez eben, einen "überragenden Abwehrspieler, der auch noch Fußball spielen kann und der sehr lauf- und kampfstark ist". Auch Torwart Sven Ulreich lobt: "Er ist schon ein Hauptfaktor, warum wir weniger Chancen zulassen und stabiler in der Abwehr stehen."

Martinez' Einfluss im CL-Finale 2013 - "ab da lief die Maschine"

Im Champions-League-Finale 2013 etwa, erinnert sich Heynckes mit leuchtenden Augen, "war Dortmund erst die bessere Mannschaft. Dann hat er drei, vier Zweikämpfe gewonnen - und ab da lief die Maschine." Bayern gewann mit 2:1. Nicht erst seitdem steht fest: "Für mich ist er ein ganz wichtiger Spieler in meinem System." Und zwar im Mittelfeld: Fürs Abwehrzentrum, sagt Heynckes, sei Javi nämlich ohnehin "von der Schnelligkeit her nicht der ideale Mann".

jpe