Pavlenka ist, trotz zweier A-Länderspiel-Einsätze für Tschechien und der Meisterschaft mit Slavia Prag, ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Die Offerte aus der Bundesliga war für ihn selbst "eine kleine Überraschung", für manche Beobachter sogar eine größere. Zuletzt beim Telekom-Cup bewies der 1,96-Meter-Mann immerhin schon mal, dass er über Potenzial verfügt.
Die Glanzparade gegen Gladbachs Jonas Hofmann "war meine beste Szene, seit ich hier bin", sagt Pavlenka, der offenbar über eine gesunde Selbsteinschätzung verfügt. "Gute Reaktionen" auf der Linie nennt er als persönliche Stärke, den fußballerischen Teil des Torwartspiels als am meisten ausbaufähig. Dass sich Werders Torwartwechsel von außen betrachtet kaum nachvollziehen lässt, dafür kann er selbstverständlich nichts. Und über die Bürde, unweigerlich an der Rückrunden-Leistung von Vorgänger Wiedwald gemessen zu werden, will er sich auch erst gar keine Gedanken machen: "Ich fühle mich nicht unter Druck. Ich bin gekommen, um der Mannschaft zu helfen."
Spielersteckbrief Pavlenka
Werder Bremen - Vereinsdaten
Gründungsdatum
04.02.1899
Vereinsfarben
Grün-Weiß
Von den Kollegen fühlt er sich bereits "sehr gut aufgenommen", lässt Pavlenka wie auch alles andere über eine tschechische Dolmetscherin mitteilen. Intern laufe die Verständigung auf Englisch. Auf Deutsch kommen dem Keeper immerhin schon fußballspezifische Begriffe wie "rechts", "links", "Hintermann" über die Lippen. Wie groß der Sprung in die Bundesliga für ihn tatsächlich sein wird, das wird er selbst auf sich zukommen lassen müssen: "Im Tor an sich hat sich für mich ja nichts geändert. Natürlich ist die Qualität in der Bundesliga insgesamt größer. Wir werden sehen, was auf mich zukommt."
Werder als große Chance für Pavlenka
Letztlich bleibt ihm ohnehin nur eines: "Ich hoffe, dass ich alle mit meiner Leistung überzeugen kann." Schon der Start mit den Partien in Hoffenheim und gegen Bayern könnte im Hinblick auf die Zahl der Gegentore heikel werden. "Wenn ich Angst hätte", sagt Pavlenka, "wäre ich nicht hier." Er sieht Werder nachvollziehbar als große Chance, seine Karriere auf ein neues Level zu heben. Den größeren Druck bei diesem Experiment dürften die Verantwortlichen des Klubs verspüren.
