Aus Wolfsburgs Trainingslager in Bad Ragaz berichtet Thomas Hiete
Bloß keine Hinweise geben. In den zwei bisherigen Testspielen trug immer der Torwart die Wolfsburger Kapitänsbinde. Mal Max Grün, mal Phillip Menzel. Daraus lässt sich nichts ableiten, denn in der Kapitänsfrage legt sich Trainer Andries Jonker nur in einem Punkt fest: "Ein Torwart ist bei mir nie Kapitän." Sprich: Koen Casteels, die neue Nummer eins des VfL, der erst am Freitag nach verlängertem Urlaub sein erstes Testspiel absolvieren wird, kommt für die Saison nicht infrage.
Wer dann? "Es ist noch keine Entscheidung gefallen", versichert Jonker, "bis zum 10. August wird das aber klar sein." Nach wie vor der heißeste Kandidat ist Mario Gomez, der für den Trainer neben Benaglio und Luiz Gustavo schon in der vergangenen Saison ein wichtiger Ansprechpartner war. Jonker bestätigt: "Mario ist eine Option. Aber ich möchte mir die Mannschaft anschauen, ich habe alle Zeit." Viele mögliche Kandidaten gibt es freilich nicht. Jeffrey Bruma wäre noch einer, Maximilian Arnold, der die deutsche U 21 soeben als Kapitän zur Europameisterschaft geführt hat. Mit Ignacio Camacho hat der VfL den Kapitän des FC Malaga verpflichtet, der von seiner Persönlichkeit her prädestiniert wäre für dieses Amt. Jedoch: Der Spanier spricht kein Deutsch, auf dem Trainingsplatz steht ihm aktuell eine Dolmetscherin zur Seite.
Auch der Mannschaftsrat muss neu besetzt werden
Nicht nur ein neuer Spielführer muss her, auch der Mannschaftsrat bedarf einer neuen Zusammensetzung. Bislang war Jonker nicht bewusst, dass es so etwas überhaupt gibt. "Ich habe mich schlau gemacht, dass das wichtig ist in Deutschland", sagt der Niederländer. "Wir werden das vernünftig organisieren. Es ist wichtig, mit der Mannschaft zu kommunizieren. Und wenn das Instrument ein Mannschaftsrat ist, dann ist das okay." In der vergangenen Saison bestand dieses Gremium aus Benaglio, Luiz Gustavo, Marcel Schäfer, Bruma und Jakub Blaszczykowski.