Am Donnerstag wurde es offiziell: Donnarumma wird seinen bis 2018 laufenden Vertrag beim AC Mailand nicht verlängern. Dies teilte Milans Sportdirektor Marco Fassone mit. Damit ist sogar ein Abgang in diesem Sommer möglich, denn ansonsten bekämen die Rossoneri keine Ablöse mehr für den begehrten Torhüter, der als jüngster Spieler in der Serie A (16 Jahre und acht Monate) und als jüngster Keeper der Nationalmannschaft (17 Jahre) neue Rekorde aufstellte.
"Raiola hat uns darüber informiert, dass sich Donnarumma endgültig entschieden hat, seinen Vertrag nicht zu verlängern", teilte Fassone in einer eigens einberufenen Pressekonferenz mit. Berater Mino Raiola ist derzeit wohl der berüchtigste Spielerberater. Wegen seiner knallharten Verhandlungen ist er bei den Vereinen gefürchtet. Seine bekanntesten Deals waren zuletzt die Transfers von Henrikh Mkhitaryan (von Borussia Dortmund), Zlatan Ibrahimovic (von Paris St. Germain) und Paul Pogba (von Juventus Turin) zu Manchester United. Dabei profitierten nicht nur die Spieler, sondern auch Raiola hat dem Vernehmen nach jeweils ordentlich abkassiert.
Milan zeigt sich "völlig überrascht"
Auf Seiten von Milan zeigte man sich einigermaßen überrumpelt ob Donnarummas Entscheidung. "Wir wurden völlig überrascht und hatten zuversichtlich gehofft, dass Donnarumma der Torhüter ist, mit dem Milan in die Zukunft geht und um den wir eine Mannschaft aufbauen können", sagte Fassone und machte keinen Hehl aus seinen Gefühlen: "Das hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack."
Natürlich hatten sie in Mailand davon geträumt, eine ganze Ära mit dem 18-Jährigen aufzubauen ähnlich wie Buffon bei Juventus. Dabei streckte sich der Verein, bot wohl ein Jahresgehalt von rund 4,5 Millionen Euro plus Bonuszahlungen an. Raiola wollte eine relativ niedrige Ausstiegsklausel für seinen Schützling, falls sich Milan nicht für die Champions League qualifizieren sollte. Man fand offensichtlich nicht zusammen.
Juve, Real, Paris, ManUnited? Donnarummas Zukunft ist offen
Bewerber für Donnarumma dürften trotz der schweren Verhandlungen mit Berater Raiola nun Schlange stehen. Bei Juventus hatte der 39-jährige Buffon angekündigt, im kommenden Sommer aufzuhören. Donnarumma könnte ihn dann ablösefrei bei Juve beerben, falls er doch noch sein letztes Vertragsjahr in Mailand spielen sollte.
Allerdings tauchen auch Real Madrid, Paris St. Germain oder Manchester United als mögliche Ziele auf. Für die Engländer wäre der Deal nur interessant, wenn Keeper David de Gea zu Real wechseln würde. Allerdings haben die Königlichen womöglich längst umgedacht und strecken die Fühler jetzt nach Donnarumma aus.
Derweil startet bei den Rossoneri die Suche nach einem Nachfolger. Neto (Juventus Turin), Wojciech Szczesny (AS Rom) und Mattia Perin (CFC Genua) werden als Kandidaten gehandelt. Das Torwartkarussell nimmt jedenfalls Schwung auf. In England wurde gerade der Wechsel des englischen U-21-Nationaltorhüters Jordan Pickford vom FC Sunderland zum FC Everton bekannt. Als Ablösesumme zahlt Everton umgerechnet rund 28 Millionen Euro, mit Boni kann der Betrag auf 34 Millionen Euro steigen. Zuvor war schon Ederson für 40 Millionen Euro von Benfica Lissabon zu Manchester City gewechselt. Fortsetzung folgt...