Mats Hummels (28) ist selten um eine Meinung verlegen. "Du sollst lieber um Verzeihung bitten als um Erlaubnis", das sei sein Motto, in der Sitcom "Two and a Half Men" habe er das mal gelernt. Auch deswegen nahm er die Einladung zur "ZDF neo"-Sendung "Schulz und Böhmermann" an. Dort sprach der Innenverteidiger des FC Bayern München...
... über seinen Wechsel von Dortmund zu Bayern und die Frage, ob man sich vorher auf einen "Shitstorm" vorbereite: "Ja, voll. Man geht ein bisschen raus aus den Medien, man liest nicht so viel. Meine Facebook-Seite habe ich komplett gemieden."
Spielersteckbrief Hummels
Bundesliga - Topspieler (Abwehr) 2016/17
Bundesliga - Tabelle
... darüber, ob er sich eine Rückkehr zu Borussia Dortmund vorstellen könnte: "Theoretisch klar, auch wenn ich das jetzt wahrscheinlich nicht hätte sagen sollen, aber: Ja."
Ich finde auch alles viel zu viel mittlerweile, klar.
Mats Hummels über Helenes Fischers Auftritt im DFB-Pokal-Finale
... über den Anschlag auf die Dortmunder Mannschaft und die Frage, ob er am nächsten Tag hätte spielen können: "Ich habe natürlich keine Ahnung, wie das ist, das ist eine absolute Grenzerfahrung, die die gemacht haben. Ich habe natürlich direkt mit vielen Kontakt gehabt, ich wusste, dass es ihnen gut geht, dass im weitesten Sinne nicht viel passiert ist, bis auf eben, dass sich Marc Bartra verletzt hatte. Das ist etwas, was nicht nachvollziehbar ist, wenn du nicht selbst in der Situation warst. Deswegen könnte ich niemals sagen, ich hätte da gespielt oder ich hätte auf keinen Fall gespielt."
... über die schnelle Neuansetzung des nach dem Anschlag abgesagten Spiels gegen Monaco: "Ich fand es auch krass. Also, ich hätte es auch nicht angesetzt, es ist halt die Frage, was die Alternative war: rausfliegen oder ob es dann irgendwie toleriert worden wäre. Aber in meinen Augen musst du da natürlich eine Pause machen."
... über Helenes Fischer umstrittenen Auftritt in der Halbzeitpause des DFB-Pokal-Endspiels: "Ich finde auch alles viel zu viel mittlerweile, klar. Aber nicht erst jetzt seit zehn Tagen, sondern seit ein paar Jahren."
Fußballer sind in der Kabine genauso zynisch, wie ihr es hier sein könnt. Nicht alle, manche können das Wort nicht buchstabieren.
Mats Hummels
... über die Unattraktivität des Tabellenmittelfelds und ob man als Fußballer nicht am liebsten um etwas ganz oben oder ganz unten spielt: "Tatsächlich ja! Ich habe vor ein paar Wochen mal zu einem Freund gesagt: Ich würde gerne mal gegen den Abstieg spielen. Wir haben das ja mal gemacht mit Dortmund, 2014 nach der WM waren wir auf einmal Achtzehnter. Es war cool, wenn man rauskommt, ich weiß nicht, ob es so cool ist, wenn man runtergeht."
... über die oft aalglatten Aussagen von Fußballprofis in der Öffentlichkeit: "Der ganze Umgang innerhalb einer Fußballmannschaft ist viel entspannter, man nimmt sich viel mehr selbst aufs Korn, als man glaubt. Aber öffentlich wird normalerweise ein ganz anderes Gesicht gezeigt, weil das viel Angriffsfläche bietet, weil das vielleicht von Medien, von Fans oder was auch immer irgendwie ausgenutzt wird. Deswegen sind die meisten dann aalglatt, aber eigentlich sind die in der Kabine genauso zynisch, wie ihr es hier sein könnt. Nicht alle, manche können das Wort nicht buchstabieren, aber manche sind's."
